Neue Buchhandlung in Starnberg:"Wir lieben Bücher"

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Die Starnberger verraten, was sie derzeit lesen - und empfehlen. Ein Besuch in der neu eröffneten Rupprecht-Filiale

Von Carolin Fries, Starnberg

Es riecht noch ganz neu in der Buchhandlung Rupprecht, die am Freitagmorgen an der Maximiliansstraße eröffnet hat. Ansonsten: keine Luftballons, keine klirrenden Sektgläser, keine Banner im Schaufenster. Es wirkt so, als gäbe es diesen Laden nicht erst ein paar Stunden, sondern schon viel länger. Die Kunden stehen interessiert vor den Bücherwänden oder inspizieren die thematisch gebündelte Ware auf den Tischen, blättern hier, schauen dort. "Was, die haben heute erst aufgemacht?", fragt eine Dame und schüttelt den Kopf.

Inhaberin Maria Rupprecht nimmt's als Kompliment. Für die 53 Jahre alte Germanistin und ihren Mann Johannes ist es die 40. Filiale, die meisten davon in Bayern. Das Ehepaar aus Weiden freut sich sichtlich über das große Interesse der Starnberger, "es ist überraschend viel los", sagt Maria Rupprecht. "Es gibt sehr viele bibliophile Menschen hier."

Um deren Belange wird sich künftig an sechs Tagen Filialleiterin Heidrun Dannecker, 23, kümmern. Die junge Frau aus Weßling hat zuvor eine Universitäts-Buchhandlung der Rupprechts in München geleitet. Sie wünscht sich, dass die neue Filiale in Starnberg ein Treffpunkt wird, wo man miteinander ins Gespräch kommt. "Ich will die Menschen für einen gegenseitigen Austausch an Geschichten inspirieren", sagt sie.

Auch Jugendliche und Kinder seien willkommene Gäste, es dürfe auch gespielt werden. Und gestaunt: Aufsehen erregt am Eröffnungstag bei vielen Kunden eine beleuchtete Fotowand, die bekannte Motive aus der Region zeigt, beispielsweise das Schloss Possenhofen oder das Ludwig-Kreuz im See. "Die Leute sollen sich wohlfühlen, auch mal nur zum Schmökern kommen", sagt Maria Rupprecht und verweist auf orangefarbene Sitzmöbel im hinteren Ladenbereich.

Das Angebot ist thematisch sortiert. Bei Fragen stehen der Filialleiterin drei Buchhändlerinnen und eine Auszubildende zur Seite. Sie verwalten ihren Themenbereich eigenständig, erläutert Johannes Rupprecht, bestimmen eigenverantwortlich über Sortiment und Präsentation. "Blitzgescheit" nennt er die Damen, die selbstverständlich selbst viel lesen.

Heidrun Dannecker ist aktuell begeistert von Cecilia Aherns "Frauen, die ihre Stimme erheben". Das Buch sei faszinierend und motivierend zugleich, mache es doch deutlich, wie wichtig es sei, als Frau das Wort zu ergreifen.

Maria Rupprecht schwärmt von zwei Schweizer Autoren. Alex Capus' Roman "Königskinder" sei einfach nur "wunderschön geschrieben", sagt sie. Ebenso begeistert habe sie Anuschka Roshanis "Komplizen". Die Autorin arbeite darin die Biografie ihrer Eltern auf, eines schillerndes Paares - sie Model, er Lebemann. Darin bringt sie geschickt den eigenen Blick auf das Leben der älter werdenden Eltern unter. "Sehr berührend."

© SZ vom 22.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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