Musikalische Karriere:Brustmann privat

Filmisches Porträt in der Reihe "Lebenslinien"

In zweierlei Hinsicht ist es Josef Brustmann gelungen, den Filmemacher Reiner Holzemer zu beeindrucken: mit seiner Ehrlichkeit und mit seinen Geschwistern. "Kaum waren sie zusammen, haben sie ein Lied angestimmt oder zu ihren Instrumenten gegriffen", sagt Holzemer. Das sei "immer sehr berührend, bewegend, oft auch einfach lustig" gewesen und habe seinem Film eine besondere Note gegeben. Der Streifen trägt den Titel "Aus der Reihe gesungen" und läuft am Montag, 12. November, in der BR-Reihe "Lebenslinien".

Holzemers Porträt dürfte auch eingefleischten Brustmann-Fans neue Seiten des Musikers und Kabarettisten aufzeigen, der mit dem Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn und der MonacoBagage seine musikalische Karriere begonnen hat. 1954 als achtes von neun Kindern einer Flüchtlingsfamilie geboren, litt Brustmann als Kleinkind an einer schweren Rückenmarkserkrankung und musste mehrere Wochen getrennt von der Familie im Krankenhaus verbringen - eine schreckliche Erfahrung, wie er heute sagt.

Später machte er als Erster in seiner Familie das Abitur und studierte an der Münchner Musikhochschule, um Lehrer zu werden. Er heiratete früh, wurde Vater dreier Kinder, doch die Ehe scheiterte. Über die Krise, in die er nach der Scheidung geriet, spricht er im Film ebenso offen wie über Therapie und Neubeginn. Privat stellt er sich mittlerweile mit seiner zweiten Frau Olivia, fünf Kindern und vier Enkelkindern der Herausforderung einer Patchwork-Familie. Beruflich hat er sich als Solokabarettist über Bayern hinaus einen Namen gemacht.

Lebenslinien: Josef Brustmann - Aus der Reihe gesungen", Montag, 12. November, Bayerisches Fernsehen, 22 Uhr

© SZ vom 08.11.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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