Musik:Joachim, Jim und Jimi

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Der Pianist Joachim Kühn ist einer der wenigen deutschen Weltstars des Jazz. Im November stellt er sein aktuelles Album "Beauty & Truth" in Feldafing vor. (Foto: Toni Heigl)

Spannendes Jazz am See-Programm in Feldafing

Von Armin Greune, Feldafing

Mit dem Karl Ratzer Trio hat die Saison virtuos und reizvoll begonnen - doch bis zum bis zum Jahresende haben die Organisatoren von "Jazz am See" noch vier weitere, vielversprechende Konzerte im Winterprogramm. Nächster Gast im Bürgersaal ist am 4. November der Schlagzeuger Torsten Zwingenberger, der als Blues- und Boogie-Interpret begann, aber längst alle Spielarten des Genres beherrscht. Mit seinem Quartett Berlin 21 - dem noch Lionel Haas (Flügel), Tim Seier (Gitarre) und Martin Lillich (Bass) angehören - will er das multikulturelle Lebensgefühl Moabits wiedergeben und die Zuhörer zu einer Weltreise nach Afrika und Arabien, Nord- und Südamerika mitnehmen.

Mit Joachim Kühn wird am 18. November eine lebende Legende erwartet. Schon in den 1960er Jahren wandte er sich Freejazz und Jazzrock zu, noch immer liebt er es, musikalisches Neuland zu betreten: "Er prägt heute wie kein Zweiter die deutsche Jazzwelt", hieß es 2014 im Norddeutschen Rundfunk über Kühn. In Feldafing wird er mit Eric Schaefer und Chris Jennings des aktuelle Album des Trios "Beauty & Truth" vorstellen, das wieder eine enorme Stilbreite aufweist: Neben dem Titelstück von Ornette Coleman finden sich darauf Eigenkompositionen von Kühn, aber auch die Rock-Klassiker "The End" und "Riders On The Storm" von Jim Morrisons Doors.

Dessen Zeitgenossen Jimi Hendrix ist das Geburtstagsständchen gewidmet, das am 26. November stattfindet. Die Schweizer Vokalistin, Akkordeonistin und Performerin Erika Stucky hat Hendrix' Songs mit Christy Doran, Fredy Studer und Thomy Jordi zwischen introvertierter Hippie-Nostalgie und ironischer Brechung interpretiert. Grenzgänge zwischen Pop und Jazz, Schönklang und Avantgarde, E- und U-Musik stehen am 16. Dezember auf dem Programm, wenn der vielseitige Trompeter und Pianist Sebastian Studnitzky mit seinem Projekt "Memento" gastiert. Die im Zusammenspiel mit Paul Kleber am Bass und einem Streichquartett entstehenden, atmosphärisch dichten Klangwelten gehen unter die Haut und wurden mit einem Echo ausgezeichnet.

© SZ vom 19.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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