Beim Versuch, Mountainbiker aus dem Mühltal zu vertreiben, erhalten Staatsforst und Starnberger Landratsamt Verstärkung von Naturschützern. Seit einem Monat weisen Banner im Wald oberhalb der Würm darauf hin, dass es verboten sei, dort Trails anzulegen und zu befahren. In einer Erklärung der Staatsforsten wird Paul Wiecha, Naturschutzwächter im Leutstettener Moos und Würmtal, nun mit den Worten zitiert: "Das FFH-Gebiet im Würmtal ist ein wertvoller Bestandteil unserer natürlichen Umgebung und bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Wir sind entschlossen, gemeinsam mit anderen Naturschutzorganisationen dieses Gebiet zu erhalten." Und Claudius Birke, Leiter der Kreisgeschäftsstelle des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), spricht sich für eine verstärkte Sensibilisierung der Öffentlichkeit aus, um das Bewusstsein für die Bedeutung dieses Naturschutzgebietes zu schärfen.
Die Staatsforsten weisen in der Mitteilung darauf hin, das Flora-Fauna-Habitat (FFH) nahe Leutstetten sei ein Schutzgebiet mit europäisch relevantem Erhaltungsstatus. Die illegalen Mountainbike-Strecken oberhalb der Würm bedrohten viele Tierarten. Seltene Vögel würden beim Brüten gestört. Forstbetriebsleiter Wilhelm Seerieder hatte darum Anfang November bei einem Ortstermin mit dem Starnberger Landrat Stefan Frey (CSU) auf Schäden aufmerksam gemacht, die durch die Mountainbiker angerichtet würden.
Bei Mountainbikern stoßen die Verbotsversuche der Behörden auf Kritik. "Solche Abfahrten gibt es sonst kaum in der Münchner Schotterebene", sagte etwa Jörg Schmidtmann, Referent für Bike-Infrastruktur beim MTB-Club München. An die Wirkung von Schildern glaubt er nicht. Eine sinnvolle Lösung wäre nach seinen Vorstellungen vielmehr, ein legales Angebot zu schaffen, um illegale Trails einzudämmen.