Modernisierungg:Pfiffiger Schulaufzug

Lesezeit: 1 min

Sie präsentierten den neuen Aufzug des Gymnasiums Starnberg: (v. li.) Ahmad Altakriti, Florian Leischner, Eva John, Stephan Weinl, Uta Lechner und Josef Parsch. (Foto: Nila Thiel)

Das Starnberger Gymnasium wird behindertengerecht

Von Sabine Bader, Starnberg

Bislang gibt es am Gymnasium Starnberg noch keine Rollstuhlfahrer. Das allerdings könnte sich bald ändern, denn Gehbehinderte kommen jetzt auch dort zurecht. Seit Mittwoch ist der neue Schulaufzug offiziell in Betrieb. Und es ist eine besonderer Aufzug, denn er verfügt über zwei Ein- und Ausstiege, die über Eck angebracht sind. Und der Lift stoppt zusätzlich in allen Zwischengeschossen.

Kurz: Er ist pfiffig. Das heutige Schulhaus diente der Stadt früher als Krankenhaus. 1967 zog dann das Gymnasium von der Alten Oberschule am See in die ehemaligen Klinikbauten ein. Von da an wurde praktisch ständig an- und umgebaut. Wo noch in den Siebzigerjahren auf dem Schulgelände zwei Holzbarraken standen, in denen ebenfalls unterrichtet wurde, steht heute ein moderner Bau, in dem unter anderem Musikunterricht stattfindet. Die Schule ist verwinkelt.

Dementsprechend problematisch war es, einen Platz zu finden, an dem sich der neue Aufzug anbringen ließ, und von dem aus behinderte Schüler oder Lehrer möglichst viele der Räumlichkeiten erreichen können, erläuterte Direktor Josef Parsch. Von einem "gordischen Knoten", den es zu durchschlagen galt, sprach Parschs Stellvertreterin Uta Lechner. Jetzt müssen noch drei Treppenlifte installiert werden und dann sind so gut wie alle Räume der Schule behindertengerecht erschlossen. Einzige Ausnahme sind zwei Musiksäle. Eine Behindertentoilette soll dann noch in diesen Herbstferien folgen. "Der Aufzug wird unseren Schulalltag erleichtern," hofft Parsch. Seit 2002 leitet er die Schule und unterrichtet die Fächer Französisch und Latein. Problematisch war es unter anderem auch, mit den Baufahrzeugen an die geeignete Stelle heranzukommen, ohne den Kunstbelag des Sportplatzes zu zerstören. Die Laster rollten ein Jahr lang über die Leutstettener Straße auf das Schulgelände. Schwierig sei auch die Verbindung der beiden Brandschutzzonen gewesen, berichtet Lechner. Man merkt schnell, beim Liftbau galt es, vieles zu bedenken.

Überhaupt zog sich die Schullift-Debatte, angestoßen von der früheren Stadträtin Barbara Frey, über Jahrzehnte hin, bis schließlich im März 2016 der Beschluss fiel. Kosten wird der Aufzug laut Starnbergs Bürgermeisterin Eva John rund 600 000 Euro. Die Summe teilen sich die Regierung von Oberbayern, der Landkreis und die Stadt. Jetzt heißt es für John: "Ende gut, alles gut."

© SZ vom 29.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: