Markus Söder in Starnberg:"Das ist hier ja größer als in der Staatskanzlei"

Lesezeit: 1 min

Geldbote: Finanzminister Markus Söder, Landrat Karl Roth und Regionalmanagerin Katrin Kollmann. (Foto: Georgine Treybal)

Finanzminister Markus Söder frotzelt bei seinem Besuch im Landratsamt - und hat Zuschüsse im Gepäck

Von Otto Fritscher, Starnberg

Aufgeräumt und aufgeweckt, so präsentiert sich Bayerns Finanzminister Markus Söder an diesem frühen Freitagvormittag im Starnberger Landratsamt. Schließlich hat er ja auch frohe Botschaften mitgebracht, sprich einen Förderbescheide über 170 034 Euro, mit denen das bei der Gfw angesiedelte Regionalmanagement des Landkreises für die nächsten drei Jahre gesichert ist. "Das ist ja größer hier als in der Staatskanzlei", frotzelt Söder angesichts des luftigen großen Sitzungssaals, und merkt an: "Ihr fangt hier ja bestimmt erst um 12 Uhr mit einem Champagnerfrühstück das Arbeiten an." Aber auch Landrat Karl Roth ist nicht von gestern und erwidert, dass man sich in Starnberg "mit einem solchen Plempel gar nicht abgibt".

Nach einem Kaffee (Söder: "Ihr habt hier bestimmt eine George-Clooney-Kaffee-Maschine") und lockeren Gesprächen geht es dann doch zur Sache. "Verehrte Bürgermeister, meine Damen und Herren", hebt Söder am Rednerpult an, wird aber von Brigitte Kössinger, der Gautinger Bürgermeisterin, schlagfertig ausgebremst. "Wir haben hier auch Bürgermeisterinnen", sagt sie resolut, wofür sich dann Söder artig mit einem "Verzeihung, natürlich", entschuldigt. Er erklärt das Regionalmanagement zu einer Zukunftsaufgabe für den Freistaat: "Früher war Regionalmanagement ein Prospekt mit einem großen Bild vom Landrat vorne drauf, heute geht es darum, die Stärken einer Region herauszuarbeiten - auch in den ländlichen Räumen." Wozu Söder Starnberg offenbar zählt. In Starnberg funktioniere das Regionalmanagement ja großartig, befindet der Minister, worauf jetzt Roth artig nickt, Gfw-Geschäftsführer Christoph Winkelkötter grinst und Regionalmanagerin Katrin Kollmann, ein Import aus Wien, keine Miene verzieht. Roth weist dann darauf hin, dass Kollmanns Vorgängerin Verena Papke "sich nach Berlin abgesetzt hat und im Team von Außenminister Steinmeier mitarbeitet". Sozusagen Regionalmanagement in größerem Maßstab. Und: "Mit dem Geld von Herrn Söder können wir jetzt drei Jahre weiterarbeiten, schließlich stehen große Aufgaben wie die Fusion des Tourismusverbandes und der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Gfw an."

Dann wird weitergeredet, etwa über Söders Plan, "jeden Marktplatz in Bayern mit einem kostenlosen Wlan zu versorgen. Söder kann charmant und gemein in einem Satz sein, so wie mit einer Bemerkung über CSU-Verkehrsminister Alexander Dobrindt. "Den Witz schreiben Sie bitte nicht", bittet Söders Pressesprecher. Das Schlusswort hat dann Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim: "Ich hab' gedacht, bei der Veranstaltung handelt es sich um einen Aprilscherz." Nein, Söder muss man ernst nehmen. Auch am 1. April.

© SZ vom 02.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: