Lesung:Neun Jahre Recherche

Petra Mosbach liest aus preisgekröntem "Justizpalast"

Für die gefeierte Literatin ist es ein Heimspiel: Petra Morsbach hat 1975 in Starnberg Abitur gemacht und lebt seit 24 Jahren wieder in der Kreisstadt. Nun ist es der "Bücherjolle" und dem Kulturforum Starnberg gelungen, die 2013 mit dem Bayrischen Literaturpreis für ihr Gesamtwerk ausgezeichnete Autorin für eine Lesung in der Kreisstadt zu buchen.

Morsbach stellt am Freitag, 27. Oktober, ihren in diesem Sommer veröffentlichten Roman "Justizpalast" vor, für den sie neun Jahre lang recherchiert hat. Darin schildert sie die nahezu vollständige Berufslaufbahn der ehrgeizigen Richterin Thirza Zorniger; die sich in den verwinkelten Irrgängen des Systems für Gerechtigkeit einsetzt und dabei mit Aktenbergen, stramm getakteten Gerichtsterminen und einer permanenten Überlastung zu kämpfen hat. Trotz der eher trockenen Materie gewinnt Morsbach dieser Lebensgeschichte auch amüsante Seiten ab - nicht zuletzt, indem sie den hölzernen juristischen Fachjargon ironisierend einsetzt. Wie nah sie an der Realität des deutschen Gerichtswesens bleibt, zeigt sich auch im Anhang des fast 500 Seiten starken Buchs, in dem sich die Autorin bei etwa fünfzig Juristen bedankt.

Die Lesung in der Bücherjolle beginnt um 19.30 Uhr. In den kommenden Wochen ist die Starnbergerin dann unterwegs, um die Lorbeeren für "Justizpalast" zu ernten: Am 5. November erhält sie in Braunschweig den mit 30 000 Euro dotierten Wilhelm-Raabe-Preis, am 12. wird Morsbach in Bad Gandersheim der mit 5500 Euro dotierte Roswitha-Preis - der älteste deutsche Literaturpreis für Frauen - überreicht. Und ganz frisch ist die Nachricht, dass "Justizpalast" auch für den Bayerischen Buchpreis 2017 nominiert ist.

© SZ vom 24.10.2017 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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