Nahverkehrsplan, das klingt nach drögem Papier und Verwaltungskram. Dieser Plan ist aber die Grundlage für den öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis Starnberg. Darin ist unter anderem festgehalten, welche Buslinien wann wie oft wohin fahren. Der Plan stammt indes aus dem Jahre 2004 - und seitdem hat sich beim ÖPNV im Fünfseenland vieles geändert. Die Situation von vor 15 Jahren beschreibt Stefan Diebl, der Sprecher des Starnberger Landratsamtes, kurz und bündig so: "Dürftig" sei damals das Angebot gewesen, im Gegensatz zu heute. Die aktuelle Situation bescheidet Diebl ebenso knapp: "Super."
Denn die damals ins Auge gefassten Maßnahmen seien zum größten Teil umgesetzt worden, vor allem das Busangebot sei "massiv erhöht" worden. Dies sei aber für den Landkreis kein Grund, sich auszuruhen. Jetzt steht die Fortschreibung des Nahverkehrsplans für die Zukunft an. Dabei sollen die Bürger mit eingebunden werden. "Wir wollen unser Regionalbusnetz zukunftsorientiert und an den Bedürfnissen unserer Bevölkerung und Fahrgäste angelehnt entwickeln", kündigt Landrat Karl Roth an. "Die Meinung der Menschen in unserer Region ist uns sehr wichtig", so der Landrat. Zu diesem Zweck bietet das Landratsamt eine Online-Umfrage an unter der Adresse: www.lk-starnberg.de/NVPumfrage. Im Internet wird man dann durch einen mehrseitigen Fragebogen geführt.
Die Eingangsfrage lautet: "Welche Verkehrsmittel nutzen Sie und wie oft?" Bei der Beantwortung werden die meisten erst mal weit herunterscrollen müssen, denn "privater Pkw" steht an letzter Stelle der Antwortmöglichkeiten; zuvor kommt eine ganze Latte an kryptischen Zahlen, die natürlich Buslinien bedeuten. "Wie zufrieden sind Sie mit dem Angebot der MVV-Regionalbusse?", lautet eine der weiteren Fragen, oder "Gibt es eine Regionalbuslinie, deren Streckenführung optimiert werden sollte?"
"Nehmen Sie sich bitte Zeit. Mit den wenigen Minuten, die die Beantwortung der Fragen dauert, können Sie viel zur Zukunft des ÖPNV beitragen", appelliert Landrat Roth an die Bürger. Wer keinen Internetzugang hat, kann sich den Fragebogen in den Rathäusern und den Tourismusbüros in Starnberg und Herrsching abholen.