Dem Landkreis laufen bei großen Bauvorhaben die Kosten davon. Jüngstes Beispiel sind zwei Wohnhäuser, die in Söcking errichtet werden sollen. Anfangs war noch von gut zwei Millionen Euro die Rede, mittlerweile belaufen sich die neuesten Kalkulationen auf weit mehr als vier Millionen. Erst im Juli war bekannt geworden, dass auch der Erweiterungsbau für das Landratsamt viel teurer wird als zunächst vorgesehen war. Dort wird jetzt mit Ausgaben in Höhe von 18,5 Millionen Euro gerechnet. Angesichts dieser Entwicklungen sagte Kreisrat und Bürgermeistersprecher Rupert Monn aus Berg am Donnerstag im Kreisausschuss: "Mir wird langsam schwindlig, was wir hier an Kostensteigerungen haben. Für eine Million mehr heben wir nur mal schnell die Hand auf." Trotz dieser und weiterer Warnungen aus anderen Fraktionen mit Blick auf die künftigen Schulden des Landkreises hat sich der Ausschuss einstimmig für die neuen Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 13 Wohnungen ausgesprochen.
Auf einem etwa 1400 Quadratmeter großen Hanggrundstück in zentraler Lage an der Andechser Straße sollen die beiden Häuser in Holzbauweise mit Tiefgaragen entstehen. Ursprünglich waren darin zehn Wohnungen vorgesehen, nach den aktualisierten Entwürfen sind es nun drei mehr. Die Kosten hat ein Geretsrieder Architekturbüro noch einmal genau nachgerechnet und ist auf 4,7 Millionen Euro gekommen. Bis diese Ausgaben durch Mieteinnahmen wieder hereinkommen, dauert es 45 Jahre, hat Kreiskämmerer Stefan Pilgram ausgerechnet.
Landrat Karl Roth (CSU) machte in der Sitzung aber auch deutlich, wie wichtig es ist, bei der Suche nach Personal für die Kreisverwaltung bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können und verteidigte diese Investition. "Wir bräuchten 130 Wohnungen", sagte er.
Die Pläne sollen im kommenden Februar zur Genehmigung vorliegen. Dann vergeht mindestens ein halbes Jahr bis zur Vergabe der ersten Arbeiten. Wegen der Holzkonstruktion ist die eigentliche Bauzeit kürzer als sonst und mit einem Jahr veranschlagt.