Wenn Sissi Perlinger sich Hut und Perücke aufsetzt und als rüstige Marlene Schickelgruber die Wonnen des Alters preist, geht das ungefähr so: Die 78-Jährige braucht ihre String-Tangas jetzt als Zahnseide auf, hat einen jungen spanischen Freund namens Gonzales und viel Spaß in ihrer Alten-WG und in einer Kneipe im Hotel Inkontinental. Ist das komisch? Auf jeden Fall, denn die Comedy-Diva im Leopardendress entwickelt in "Ich bleib dann mal jung" mit viel Wortwitz, Sarkasmus, Klartext und putzigem Rollenspiel einen versponnenen Bilderbogen, der kleinmädchenhaften Charme hat, oft hübsch albern ist und tief unter die Gürtellinie geht, ohne peinlich zu werden. Sie kombiniert Einfälle nach Monty-Python-Manier mit hausbackenen Szenen. Sie trommelt auf Kosmetika herum, tanzt, singt, flattert als Schmetterling daher, plustert sich als Eizelle auf und teilt nach allen Seiten aus. Viel Applaus und Gelächter in der nur halb vollen Starnberger Schlossberghalle.
Kurzkritik:Fröhliches Ableben
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