Kultur:Von wegen Sparprogramm

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Obwohl das Theaterforum in Gauting weniger Geld von der Gemeinde bekommt, bietet es ein umfangreiches Programm

Von Blanche Mamer, Gauting

Das Theaterforum Gauting muss sich mit finanziellen Kürzungen durch die Kommune auseinandersetzen und somit sein Programm-Angebot reduzieren. Trotzdem stellt es mit seinem Programm für die kommende Spielzeit eine wichtige soziale Neuerung vor: Wer sich bisher keine Eintrittskarte für ein Konzert oder eine Theateraufführung im Bosco leisten konnte, bekommt nun die Möglichkeit, eine Sozialkarte zu erwerben. In Zusammenarbeit mit der Vernetzungs- und Koordinationsstelle "Gautinger Insel" werden in Zukunft günstige Restkarten für fünf Euro an Bürger mit geringem Einkommen vergeben. "Unabhängig von ihrem Einkommen sollen sich alle Bürger im Bosco willkommen fühlen", heißt es in der Ankündigung. Zudem soll das "Schüler-Abo" auf junge Besucher bis einschließlich 25 Jahre ausgedehnt werden. Dieses junge Abo mit vier Veranstaltungen kostet 40 Euro.

Mit zwölf Konzerten ist das Abo für die Klassikreihe das umfangreichste: im Fokus steht diesmal die Klarinette, deren Vielseitigkeit von mehreren kammermusikalischen Ensembles präsentiert wird. Es kommen Daniel Ottensamer, Pablo Barragán, Sharon Kam, das Balcea Quartett, das Quatuor Modigliani, Jean-Guihem Queras und Alexandre Tharaud, das Boulanger Trio zusammen mit dem Bariton André Schuen, sowie das beliebte Ensemble Berlin. Eine Besonderheit verspricht laut Programm das Konzert des Sestetto Stradivari, da alle Orchestermitglieder des "Accademia Nazionale di Santa Ceculia" auf Instrumenten von Stradivari spielen.

In der Schauspiel-Reihe musste das Angebot aufgrund der Sparmaßnahmen von sieben auf fünf Gastspiele verringert werden. Es konnten jedoch wieder bedeutende Stadttheater mit aktuell relevanten Stücken verpflichtet werden. Das Metropoltheater München macht mit "Das Ende des Regens" von Andrew Bowell den Anfang im September. "Abschied von den Eltern" von Peter Weiss bringt das Schauspiel Frankfurt im November zur Aufführung. Im kommenden Jahr ist das Metropoltheater München mit "Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" von Joachim Meyerhoff zu Gast, dann kommt die Münchner Theatergruppe Wirtshausmannschaft mit "Der Gott des Gemetzels" von Yasmina Reza in bairischer Sprache und schließlich das Deutsche Theater Berlin mit Stanislav Lems Science-Fiction Klassiker "Solaris". Für die Kabarett-Reihe gibt es heuer wieder drei verschiedene Abos mit jeweils sechs Angeboten: Dabei sind beispielsweise Han's Klaffl, Sissi Perlinger, Stefan Waghubinger, Faltsch Wagoni, und Philipp Weber.

Sieben Konzerte werden heuer in der Jazz-Reihe angeboten, diesmal mit dem Saxophon als Leitinstrument. Das Publikum hat die Wahl beispielsweise zwischen dem norwegischen Oddgeir Berg Trio, dem Rick Hollander Quartett mit Brian Levy, Shake Stew oder Jim Kweskin & Samoa Wilson mit Titus Vollmer. Den Start macht im September die "eight Cylinder Bigband" des Pianisten Matthias Bublath. Ein Highlight ist sicher der Rhythm'n Blues-Gitarrist Nick Woodland. Eröffnet wird die Spielzeit am 20. September mit der Kult-Soul-Formation Ecco DiLorenzo an his Innersulon. Es gibt auch wieder eine Bluesnacht, diesmal mit der Moja Blues Band & Gisele Jackson, der stummgewaltigen Sängerin aus New York. Es stehen zudem Kinder- und Jugendtheater, das Philosophische Café, die Reihe Heimspiel, die Talk-Reihe "Zum Tee bei Sabine"sowie Literaturveranstaltungen auf dem Programm.

Von Dienstag, 25. Juni, an können die Abonnements im Theaterbüro erworben werden. Einzelkarten und Wahlabos gibt es von Samstag, 13. Juli an. Weitere Infos unter www.theaterforum.de

© SZ vom 24.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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