Kultur:Neues Festival am Starnberger See

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Starnberg bezuschusst Projekte und Vereine mit 200 000 Euro

Von Peter Haacke, Starnberg

Die goldenen Jahre sind vorbei, Starnberg muss sparen. Die Kassen sind leer, und am liebsten würden Bürgermeister Patrick Janik und der Stadtrat jeden Cent wohl zweimal umdrehen - wenn man denn könnte. Doch Pandemie hin oder her: Kultur ist ebenso wie Sportvereine, Sozial- und Wohlfahrtsverbände auch in Corona-Zeiten auf Zuschüsse angewiesen. Die wird es trotz bislang ungewisser Aussichten aufs Jahr 2021 geben: Kulturausschuss sowie Haupt- und Finanzausschuss befürworteten am Montag ein weiteres Gesamtpaket in Höhe von etwa 206 000 Euro für Kultur, Sport und Soziales, das in die aktuellen Haushaltsplanungen eingearbeitet wird.

Der Kulturausschuss hatte sich bereits im Oktober mit Anträgen Kulturtreibender aus Starnberg befasst, zeigte sich bei der Vergabe aber etwas zurückhaltender als in den Vorjahren. Dennoch kamen in Summe für 17 Antragsteller 85 000 Euro zusammen. Die größten Posten aber wurden vorerst zurückgestellt, die Veranstalter sollten zunächst ihre Vorhaben präsentieren. Dieses Vorhaben war am Montag von Erfolg gekrönt: Die Ausgaben erhöhen sich durch Feta Records (14 000 Euro), Starnberger Musiktage (17 000 Euro) und die "Kultursee gGmbH" (15 000 Euro) um 46 000 Euro auf insgesamt 131 000 Euro (2020: 159 000 Euro). Einzig der Verein "Oper in Starnberg" hatte seinen Antrag (15 000 Euro) zurückgezogen.

Ausschlaggebend für das Wohlwollen der Stadträte war die Unterschiedlichkeit der jeweiligen Vorhaben: Feta Records unterstützt die Starnberger Jugendkultur - 2018 feierte der Verein etwa ein Festival in Landstetten. Es gibt derzeit keine vergleichbaren Projekte oder Open Airs in der Stadt. Geplant ist der Bau eines vier mal zwölf Meter großen "Kulturschiffes", das bei diversen Veranstaltungen zum Einsatz kommen soll, wie Vorsitzender Wilef Papageorgiou erläuterte. Eine feste Größe für Klassikfreunde sind dagegen die renommierten "Starnberger Musiktage", die dieses Jahr zum 21. Mal stattfinden sollen. Die Zuschüsse für Osterakademie, Meisterklassen und mehrere Konzerte wuchsen stetig: Anfangs gab es 5000 Euro, dann 10 000, und fürs Jubiläum im Vorjahr gar 20 000 Euro. Der künstlerische Leiter Rudens Turku warb leidenschaftlich für seine Veranstaltung mit 136 Studierenden aus aller Welt, 16 Professoren und 13 Konzerten.

Neu etablieren im städtischen Kulturgeschehen will sich die "Kultursee gGmbH" (in Gründung) mit einer öffentlichen musikalischen Inszenierung zwischen Klassik und Jazz an der Seepromenade als Kick-off-Veranstaltung am 1. August sowie einem mehrtägigen Event im Jahr 2022. Geplant ist dabei eine Installation aus Licht und Musik auf Flößen, eine flexible Seebühne, eingeladen werden sollen hochkarätige und international renommierte Künstler. "Kultur für alle - aber auf höchstem Niveau", warb Martina Veeh, die Bürgerschaft, Wirtschaft und Politik für ihre "nachhaltige Idee für Kunst und Kultur am See" einbinden will. Das für 2022 bislang nur vage geplante Projekt mit einem Kostenrahmen von 600 000 Euro wird weitere Zuschüsse erfordern.

© SZ vom 20.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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