Kreisverkehr bei Söcking:Arbeiten in der Mondlandschaft

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Kahle Böschungen, Sand und Kies: Die Baumaschinen rattern durch den Wald, es wird planiert und geteert. Denn von November an sollen die Autos über die Westumfahrung rollen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Die Arbeiten an der Westumfahrung sind in vollem Gange. Die Arbeiter liegen laut Experten im Zeitplan. (Foto: Nila Thiel)

Noch sieht das Ganze aus wie eine Mondlandschaft: Der Kreisverkehr bei Söcking ist umgeben von kahlen Böschungen aus Sand und Kies. Entlang der Fahrbahn in Richtung Perchting fressen sich schwere Baumaschinen in den Wald hinein und planieren den Boden. Die Arbeiten zur Westumfahrung laufen auf Hochtouren; denn bis zur geplanten Freigabe im November soll alles fertig sein.

Einzig über den Kreisverkehr am Ortseingang Söcking rollen bereits die Fahrzeuge. (Foto: Nila Thiel)

"Die Arbeiten sind zeitlich im Plan", sagt der zuständige Sachgebietsleiter im Staatlichen Bauamt Weilheim, Rainer Pittrich. Nach seinen Erfahrungen lässt sich jedoch ein exakter Fertigstellungstermin zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestimmen; denn die noch ausstehenden Arbeiten seien von der Witterung abhängig. Den endgültigen Termin für die Verkehrsfreigabe legt ohnehin die Stadt Starnberg fest, da sie Bauherr der Tangente ist. Sie entscheidet auch, ob es eine offizielle Eröffnung der Strecke geben wird. "Wir fungieren als Ingenieursbüro", stellt Pittrich klar. Erst nach der Freigabe werde die Westumfahrung dann an das Straßenbauamt übergeben.

Wie der Ingenieur einräumt, hatte es nach Starkregenfällen Probleme gegeben, die den Zeitplan kurzzeitig um ein paar Tage verzögert hatten. Doch die Unwetterschäden seien schnell beseitigt worden. Laut Pittrich wurde im Zuge der Arbeiten nachgebessert, so dass Ausspülungen an den Böschungen künftig kein Thema mehr sind. Jetzt sind die Erdarbeiten nach seinen Angaben fast fertig. Der Einbau der ersten Asphalt-Trageschicht, auf der insgesamt 3,5 Kilometer langen Strecke soll noch in dieser Woche abgeschlossen werden. Anschließend kommt eine vier Zentimeter hohe Deckschicht darüber. Dann kann mit der Fahrbahnmarkierung begonnen werden. Im September ist der Einbau der Schutzplanken geplant sowie die Beschilderung. Nach der Erfahrung des Sachgebietsleiters dauert der Bau der technischen Ausstattung im Bereich der 79 Meter langen Grünbrücke - erst ab einer Länge von 80 Metern wird das Bauwerk als Tunnel bezeichnet - etwas länger. Denn für die Ampeln an den Tunneleingängen sowie die Beleuchtung müssen eigene Stromleitungen verlegt werden.

Im Herbst soll die öde Mondlandschaft endgültig der Vergangenheit angehören. Dann ist die Bepflanzung der kahlen Flächen an den Böschungen vorgesehen. Geplant werden die Grünflächen von der Abteilung für landschaftspflegerische Begleitplanung im Straßenbauamt. "Da gibt es ein Konzept, dafür haben wir Spezialisten", sagt Pittrich. In die Planung fließt beispielsweise mit ein, wie der Kreisel später möglichst kostengünstig gepflegt werden kann. "Der Unterhalt ist sehr teuer", sagt Pittrich. Darüber hinaus seien verkehrstechnische Vorgaben zu beachten. In der Kreiselmitte darf es keine festen Hindernisse geben, auch die Höhe der Bepflanzung ist vorgeschrieben. Denn Bäume oder feste Einbauten könnten bei einem Unfall eine Gefahrenquelle sein. Wie der Ingenieur erklärt, hat das Straßenbauamt deshalb in der Kreiselmitte eine Strauchbepflanzung vorgesehen. Dadurch könne auch verhindert werden, dass bei Starkregenfällen Wasser auf die Straße läuft.

© SZ vom 30.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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