Bahnhof:Im zweiten Anlauf

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Der Sieger des Architekten-Wettbewerbs für das Bahnhofsgelände in Planegg-Krailling steht fest. Doch das ist nur ein erster Schritt

Von Rainer Rutz, Planegg

Die Sieger im Wettbewerb um das Bahnhofsumfeld Planegg-Krailling stehen fest. Die Jury aus neun Mitgliedern unter Vorsitz des Architekten und Stadtplaners Peter Zlonicky hat die Arbeit des Büros Thomas Hammer und der Landschaftsarchitekten Grabner und Huber aus München als Beste eingestuft. Ein zweiter Preis wurde nicht vergeben, den dritten Preis teilen sich das Büro von Stadtplaner Klaus Molenaar mit Landschaftsarchitektin Claudia Molenaar-Weber aus Gräfelfing mit dem Atelier PK Architekten aus Berlin. Der erste Preis ist mit 15 000 Euro dotiert, die beiden dritten Preise mit je 8500 Euro.

Es war bereits der zweite Architektenwettbewerb wegen des Bahnhofsumfeldes Planegg-Krailling; den ersten hatte vor drei Jahren das Kölner Büro Angelis gewonnen. Die Ergebnisse aus dem ersten Wettbewerb waren allerdings nicht weiter verfolgt worden, da sich in der Zwischenzeit wichtige Parameter für eine Bebauung des riesigen Areals verändert hatten - etwa die Situierung eines Hotels und eines Einkaufszentrums am Heide Volm. Fest stand nun auch, dass es keine direkte Autoanbindung von der Planegger Bahnhofstraße nach Krailling entlang der Bahnlinie gibt.

Bei der neuerlichen Ausschreibung mussten die Architekten auch diese Kriterien berücksichtigen. Am Bahnhof Planegg sollen Wohnungen, Supermärkte, Büros, Läden, ein Hotel, eine Tiefgarage und womöglich ein Altenprojekt entstehen. Geplant ist eine Art Omnibusbahnhof und eine neue Wegebeziehung nach Krailling.

Der Arbeit des ersten Preisträgers bescheinigt die Jury "Leichtigkeit, Selbstverständlichkeit und Eleganz". Die Pläne fügten sich sehr gut in die Umgebung ein, Grün- und Freiräume seien "angemessen und differenziert", ein Hotelturm gliedere den Bahnhofsplatz auf angenehme Weise. Gelobt wird ferner die "angerartige Aufweitung mit Busstandplätzen und einer großen kommunikativen Mitte". Den Plänen des Büros Molenaar wird eine klare Zonierung von Bussen und Taxis bescheinigt, gelobt werden auch die Vorstellungen für eine Neustrukturierung des Höhenweges nach Krailling. Der Arbeit der Berliner Architekten wird schließlich "eine klare Grundstruktur" attestiert.

Die Entwicklung des Bahnhofsumfelds ist eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre, darüber ist man sich in Planegg und Krailling im Klaren. Das Areal sei "in die Jahre gekommen, keine Visitenkarte mehr", stellte Planeggs Bürgermeister Heinrich Hofmann bereits im Januar fest. Außerdem leide der Bahnhof an "chaotischen Verkehrsverhältnissen". Und seine Kollegin Christine Borst freute sich über einen "neuen Höhenweg" und Wohnungen im Zuge der Überplanung. Etwa 200 Bürger kamen zur Informationsveranstaltungen und gaben den Architekten zahlreiche Vorschläge und Ideen an die Hand, wie sie das Areal neu ordnen könnten. Schließlich soll der Komplex einmal das Entree beider Gemeinden sein, denn viele kommen ja mit der S-Bahn ins Würmtal. Entsprechend groß dürfte nun auch das Interesse der Bürger an den Entwürfen der Architekten sein. Sie sind nun im Foyer des Rathauses Planegg zu sehen. Am Dienstag, 23. Juni, wird sie um 17.30 Uhr eröffnet. Der Moderator des Wettbewerbs, der Wiener Professor Rudolf Scheuvens, wird die Entwürfe dann öffentlich vorstellen. Wer an dem Tag kann Zeit hat, kann sich die Pläne der Architekten auch später noch anschauen. Sie sind bis zum 13. Juli ausgestellt.

© SZ vom 23.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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