Multimedia-Rätsel:Gefangen in der Bibliothek

Lesezeit: 1 min

Drei Testpersonen versuchen das Rätsel beim Testlauf in der Bibliothek zu lösen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Kraillinger Bücherei testet ein Escape-Spiel, das sich mit künstlicher Intelligenz befasst und den Besuchern bald zur Verfügung stehen könnte.

Von Dario Weber, Krailling

Das seit einiger Zeit allgegenwärtige Thema "künstliche Intelligenz" (KI) hat es jetzt auch in die bayerischen Bibliotheken geschafft. Und nein, es geht nicht darum, dass jetzt der Bibliothekar durch die KI ausgetauscht wird. Die Bücherei in Krailling hat in der vergangenen Woche erstmals ein KI-Escape-Spiel getestet. Dabei geht es darum, als Gruppe in verschiedenen Etappen Rätsel zu lösen. In der Regel schalten diese dann Zahlencodes frei, wodurch die nächsten Rätsel zugänglich werden. Thema des Spiels in Krailling war künstliche Intelligenz.

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Angestoßen von der Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken hatten Vertreter bayerischer Büchereien an einem Workshop teilgenommen. Unter der Leitung von Medienpädagogin Janina Wiegand entwickelten die Bibliothekare das Spiel. Auch Sarah Mathews, stellvertretende Leitung der Bibliothek Krailling, war in die Entwicklung involviert: "Im Vordergrund steht dabei der Spaß. Aber auch Medienkompetenz und einen gewissen Lernfaktor hatten wir im Hinterkopf."

Mit dem hippen Thema KI wolle man die Jugendlichen dazu bewegen, in die Bibliotheken zu gehen. Das Spiel ist nämlich primär für diese Zielgruppe konzipiert. Doch Mathews versichert: Von Jugendlichen bis zu den Großeltern ist es für alle offen. Es geht darum, eine imaginäre Person zu befreien, die von der KI gefangen worden ist. In der Spielsituation ist die künstliche Intelligenz schon so weit, dass sie sich selbständig gemacht hat und zu solchen Aktionen fähig ist - eine populäre dystopische Vorstellung, die schon Ende der 1990er-Jahre im Film "Matrix" thematisiert wurde.

Es geht darum, einen Zahlencode zu ermitteln. (Foto: Franz Xaver Fuchs)
Dafür braucht es nicht nur Computer, sondern auch Stift und Papier. (Foto: Franz Xaver Fuchs)
Nach eineinhalb Stunden ist das Rätsel gelöst. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Multimedial, sowohl mit dem Tablet als auch mit Papier und Stift, müssen die Spieler verschiedene Rätsel lösen. Das Ziel: den Code finden, um die KI auszuschalten. Nach eineinhalb Stunden Spielzeit und erfolgreicher Befreiung ist der vorläufige Konsens bei den Teilnehmern einstimmig: Das Spiel macht Spaß und ist auch anspruchsvoll. Manchmal habe man schon ganz schön nachdenken müssen, um die Rätsel zu lösen.

Noch handelt es sich bei dem Spiel um eine Testversion. Schon bald aber könnte jede öffentliche Bibliothek in Bayern das Konzept sowie die Spielmaterialien herunterladen und so den KI-Spaß in den eigenen Räumen den Besuchern anbieten.

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