Konzert in Weßling:Das Lächeln der "Miss Mango"

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Heimspiel für Amélie Haidt: Die Sängerin und Gitarristin verbreitet mit einer Mischung aus Soul, Jazz und Reggae gute Laune. Mit ihrer Band "Miss Mango" trat sie im Weßlinger Pfarrstadel auf.

P. Steipe

Urlaub, Sonne, Meer. Am Strand ein paar junge Typen mit Gitarren und Trommeln. "I'm so far away from my home", singt die sonnengebräunte blonde Sängerin, allmählich verhallen die melancholischen Gitarrenakkorde im Abendrot. Schnitt. Kein Meeresrauschen, keine Sonne weit und breit.

Trat mit Gitarre und Band im Pfarrsaal auf: die Weßlinger Musikerin Amélie Haidt. (Foto: Georgine Treybal)

Es regnet und weit weg von Zuhause befindet sich die Weßlinger Musikerin Amélie Haidt mit ihrer Band "Miss Mango" auch nicht. Die Lokalmatadore aus Weßling, Herrsching und Umgebung traten im urig-bayerischen Pfarrstadel auf. Das Feeling, das die jungen Musiker auf der Bühne verbreiteten, ließ aber unwillkürlich solche Bilder von Sonne und Meer im Kopf entstehen.

Acoustic-Chill-Art nennen die Bandmitglieder ihren Sound: eine Mischung aus Soul und Bossa Nova, mal mit Jazz- und Funkelementen versehen, dann wieder mit mitreißenden Reggae-Rhythmen, die vor allem Leo Gruber auf Djembe und Cajon produzierte.

Die Band "Miss Mango" (eine Kurzform von "we miss mangos") gibt es bereits seit 2006. In der jetzigen Formation spielen die Musiker allerdings erst seit einem halben Jahr zusammen. Die musikalischen Anfänge liegen jedoch acht Jahre zurück. Mit zwölf Jahren gründete Amélie Haidt gemeinsam mit dem Herrschinger Florian Weinhart (23 Jahre) ein Gitarrenduo. Beide haben einen Großteil der Lieder komponiert und die Texte verfasst. Robin Jermer (Bass) gehört ebenfalls zum festen Stamm der Band. Immer wieder baten die Musiker auch Freunde auf die Bühne: Zum Beispiel durfte Laura Haidt zwei ihrer Lieder selbst singen und Bernhard Siegel begleitete die Band als "special guest" am Schlagzeug.

Im Pfarrstadel hatte die Band ein Heimspiel. Eltern, Freunde, Verwandte und sogar kleine Geschwister saßen im Publikum, nickten den Rhythmus mit Kopf und Fuß mit und waren restlos begeistert. Auch dem übrigen Publikum gefiel der melodische Sound, der zum Träumen einlud und gute Laune machte. Und noch etwas: Trotz unterschiedlicher Rhythmen und Stile - die Handschrift von Miss Mango war bei allen Liedern deutlich zu erkennen und das bedeutet: Wem ein Lied gefällt, dem gefallen auch die anderen.

Erst vor einem Tag war Gitarrist Florian Weinhart von einem mehrwöchigen Aufenthalt in Birma zurückgekehrt. Seine Erfahrungen hatte er bereits musikalisch verarbeitet. Zum Beispiel die Lebenseinstellung der Menschen, die dort "immer ein Lächeln auf dem Gesicht haben". Ein wenig davon hat Florian mit ins kalte Deutschland gebracht. Sein Lächeln wich den ganzen Abend nicht. Vielleicht lag es auch an der Chemie zwischen den Bandmitgliedern, denn dass die stimmt, das merkt man.

Leider erst zum Schluss wurden die Zuschauer zum Tanzen aufgefordert. Die vielen ausgelassen herumhüpfenden Menschen vor der Bühne hätten sicher den ganzen Abend durchgehalten. Sie setzten dem Gute-Laune-Konzert noch die Krone auf.

In der Region Starnberg ist "Miss Mango" nicht unbekannt. Vor drei Jahren gewann die Band den ersten Preis der Herrschinger Talentshow und vor zwei Jahren den "Battle of the Bands" im Herrschinger Seewinkel. Ein paar Lieder können auf Youtube gehört werden. Als nächstes plant die Band, eine eigene CD aufzunehmen.

© SZ vom 28.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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