Kommunalwahlen im Landkreis Starnberg:Bonbons am Bahnhof

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Die Kreis-SPD setzt im Wahlkampf auf persönliche Kontakte und soziale Medien

Von Charlotte Alt, Starnberg

"Dass uns der Gegenwind Schwierigkeiten bereitet, ist klar", sagt Kreistagskandidat Tim Weidner (SPD) über die Konkurrenz bei der Kommunalwahl. Elisabeth Fuchsenberger, die ebenfalls für die Sozialdemokraten in den Kreistag will, ist dennoch überzeugt: Die Bürger schätzen den Einsatz der Kandidaten wert. Landratskandidatin Christiane Kern (SPD) stand am Freitagmorgen schon um sieben Uhr am S-Bahnhof in Weßling und hat Flyer und Bonbons verteilt, die die SPD-Kreisvorsitzende Julia Ney eigens eingetütet hatte.

Die SPD ist im Wahlkampfendspurt. "Wir wollen auch etwas für die Jugend anbieten", sagt Kern. Am Montag, 17. Februar, zeigen die Jusos Starnberg den Film "2040: Wir retten die Welt" mit einer anschließenden Diskussionsrunde mit Feldafings Bürgermeisterkandidat Jakob Stillmark und Christiane Kern. Auch sonst versuchen sich die Kandidaten im Landkreis mit S-Bahnaktionen und Infoständen weiterhin bekannt zu machen. Um die "geballte Kompetenz" der gesamten SPD-Liste zu zeigen, haben sie sich eine Social-Media-Kampagne ausgedacht. Anhand von Interessen und Kompetenzen wurden alle Kandidaten in verschiedene Gruppen zu den Themen Familie, Ökologie, Soziales, Kultur und Inklusion aufgeteilt und noch einmal einzeln vorgestellt. So würde jeder auf der Liste zur Geltung kommen, sagt Ney.

Kern ist zufrieden: "Ich wurde bislang noch nicht angefeindet", da habe die Polizeihauptkommissarin schon ganz andere Geschichten gehört. Auch Weidner ist guter Dinge. "Die SPD wird gebraucht." Das jedenfalls höre er sehr oft von Bürgern. Die positive Resonanz liege daran, dass sich die SPD für aktuelle Themen einsetzt, finden die Kandidaten. Die Windräder-Thematik zum Beispiel, sei vor allem wegen der SPD wieder aufgekommen, so Fuchsberger. Und auch der Flächenverbrauch bewege die Menschen. Für Ney komme es hier darauf an, mit allen Fraktionen eine konstruktive Lösung zu finden.

Die Probleme des Öffentlichen Personennahverkehrs würden bei Wahlkampfaktionen häufig von Bürgern angesprochen. Dass die Busverbindungen in den letzten Jahren stark ausgebaut wurden, würden die Bürger aber anerkennen, sagt Ney. "Was wir auf alle Fälle machen müssen, ist die Radwege ausbauen", findet Kern, um so die Mobilität der Menschen klimafreundlich zu gestalten. Ein weiteres Thema, das der 47-Jährigen wichtig ist, sei die Digitalisierung der Rathäuser, damit unter anderem Anträge von Bürgern schneller und transparenter bearbeitet werden können. "Es bleibt spannend", sagt Weidner. Entschieden sei noch nichts.

© SZ vom 15.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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