Mit dem Slogan "Für Gauting - Unser Zuhause" ziehen die Gautinger Liberalen in den Wahlkampf und schreiben sich "Freiheit, Verantwortung und soziale Verpflichtung" auf die Fahnen. Spitzenkandidat Markus Deschler, der bereits seit zwölf Jahren im Gemeinderat ist, Britta Hundesrügge und Victoria Beyzer betonten, sie wollten den grünen Charakter der Würmtalgemeinde erhalten. "Wir wollen keine Trabantenstadt werden", sagte Deschler. Ausgehend von der neuen Ortsmitte am Bahnhof soll Gauting in Quartieren "identitätserhaltend" weiterentwickelt werden. Das Bahnhofsgebäude müsse stehen bleiben und als Haus der Vereine etabliert werden. Vor dem Bahnhof will die FDP einen freien Platz sehen, der als Treffpunkt im Freien, für Konzerte, Kinonächte und Wochenmarkt genutzt werden kann. Zusätzlich müssen "leistbare Wohnungen" geschaffen und eine maßvolle Verdichtung angestrebt werden. Den Bebauungsplan 100 auf dem jetzigen AOA Gelände in seiner aktuellen Fassung lehnt die FDP ab. Deschler sieht auf dem ehemaligen Fabrikgelände maximal 180 neue Wohnungen.
Einen weiteren großen Supermarkt brauche es nicht, es reiche eine Quartiersversorgung durch kleine Einzelhändler, sagte er. Zudem könnten Büroräume und Flächen für Dienstleistungsgewerbe errichtet werden, was ein Plus an Steuereinnahmen bedeute. Für Hundesrügge hat zudem ein großes Kinderbetreuungszentrum von Kita bis Hort Priorität. Der eingruppige Kindergarten, der jetzt in den Plänen der Gemeinde vorgesehen ist, reiche bei weitem nicht aus, sagte sie. Für den Standort "Wunderlhof" an der Starnberger Straße sehen die Liberalen eine öffentlich-private Kombination. Dort könnte die neue Gemeindebibliothek und ein attraktives Wohnquartier mit Einzelhandel entstehen. Zur Kinderbetreuung meinte Hundesrügge zudem, das Online-Buchungssystem "Little Bird" müsse möglichst schnell abgeschafft werden. Es koste sehr viel Geld und funktioniere nicht. Die zwei Schulstandorte in der Ortsmitte müssten erhalten bleiben, zwei Schulleitungen etabliert und das Schulhaus am Bahnhof den Bedürfnissen angepasst werden. Zudem müsse pro Jahrgangsstufe mindestens ein Ganztagsunterricht angeboten und die Räumlichkeiten dafür geschaffen werden. Zur Entwicklung von Gewerbestandorten bekennt sich die FDP klar zu den Plänen eine Gewerbegebiets im Unterbrunner Holz, am Ortsrand von Gilching. Sie können sich interkommunales Gewerbevorstellen, zusammen mit Gilching und Weßling und einen gemeinsamen universitären Forschungsstandort auf dem Gelände am Flughafen Oberpfaffenhofen.
"Wir respektieren die verschiedenen Mobilitätswünsche der Verkehrsteilnehmer und verteufeln die Autofahrer nicht", sagte Hundesrügge. An der Kreuzung Ammersee-Unterbrunner Straße regen die FDP Kandidaten einen Kreisverkehr an und sprechen sich für Leihradstandorte aus. Sie wollen eine bürgernahe und transparente Verwaltung und lehnen Überregulierung ab, zum Beispiel beim Friedhof oder bei Zaunhöhen.