Der Ortsverband der Freien Demokraten will einen eigenen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters in Herrsching ins Rennen schicken. Sie verständigte sich vor kurzem in ihrer Aufstellungsversammlung auf den 41-jährigen Alexander Keim, der erst seit 2018 Mitglied der Partei ist, als Digitalisierungsberater arbeitet und mit seiner Familie seit vier Jahren direkt in Herrsching lebt. Eine eigene Liste für die Kommunalwahl hat die Herrschinger FDP aber nicht wie geplant bei der Sitzung aufgestellt - es fehlten dafür noch Bewerber.
Wohl schon wegen seines Berufes ist es Keim ein Anliegen, den Internetauftritt im Wahlkampf zu verbessern und verstärkt soziale Medien dafür zu nutzen, auch um so in den direkten Dialog mit Wählerinnen und Wählern zu treten. Der Ortsverband erhofft sich davon, die Bedürfnisse der Bürger zu erfassen und daran sein Wahlprogramm auszurichten. Die Herrschinger FDP sieht als wichtige Themen im Dialog mit den Bürgern die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde als Gewerbestandort, eine wohnortnahe medizinische Versorgung, ambulante Pflegeeinrichtungen, ein Bürgerzentrum für Herrsching als Begegnungsstätte und den zukünftigen Umgang mit dem Naturraum Ostufer. Im Fokus steht aber auch das geplante Gymnasium in Herrsching, mit dem innerhalb der Fraktion recht kontrovers umgegangen wird. Während Gemeinderat Johannes Puntsch entschieden gegen den Standort am Mühlfeld auftritt, hatte sich sein Fraktionskollege Jens Waltermann immer dafür ausgesprochen. Für den neuen Bürgermeisterkandidaten, einen gebürtigen Münchner, ist das Gymnasium aber offenbar eine Herzensangelegenheit, die ihn dazu bewogen hat, vor einem Jahr in die FDP einzutreten. Er will sich nun um Stabilität bei der Beurteilung der Faktenlage bemühen. Liberale Politik bedeute für ihn, unterschiedliche Meinungen zuzulassen und ergebnisoffen zu diskutieren.