Kommunalwahl 2020:CSU-Kandidat gegen Gewerbe im Aubachtal

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Sie kandidieren auf der CSU-Liste für den Seefelder Gemeinderat. Vorne in der Mitte: Bürgermeister-Kandidat Klaus Kögel. (Foto: Arlet Ulfers)

Klaus Kögel will Seefelder Bürgermeister werden und gibt für den Wahlkampf sogar seinen Beruf auf

Von Christine Setzwein, Seefeld

Ein bisschen Blau und ein Hauch Grün gibt Türkis. Blau ist die Farbe der CSU, Grün steht für Natur und Umwelt. Türkis ist die Farbe von Klaus Kögel. Kögel ist seit Januar CSU-Mitglied und möchte neuer Bürgermeister von Seefeld werden. Was er nicht möchte: ein Gewerbegebiet im Aubachtal. "Wir müssen was tun, aber nicht dort", sagt er. Da legt er sich fest.

Kögel kennt sich aus im Fünfseenland. Er ist in Krailling aufgewachsen, hat 23 Jahre in Wörthsee gelebt, vor mehr als sieben Jahren ist die Familie nach Hechendorf gezogen. "Ein Glücksfall, dass wir dieses Grundstück gefunden haben und es auch noch bezahlbar war." Wir, das sind seine Frau Gundi und drei mittlerweile erwachsene Kinder und eine Enkelin. Wenn im Hause Kögel diskutiert wird, kann es auch schon mal heiß hergehen. Gundi Kögel ist seit vielen Jahren bei den Grünen, saß im Wörthseer Gemeinderat und kandidiert jetzt auf der Liste Grüne/BI Eichenallee für den Seefelder Gemeinderat.

Aber Klaus Kögel kennt die Regeln. Nach dem Studium in Kommunikation und Marketing war er 30 Jahre lang in Führungspositionen in der Automobilbranche tätig, hat im Berufsleben viele Konflikte erlebt und sich bald gefragt: "Muss das sein?" Seine Antwort darauf: die Ausbildung zum Wirtschaftsmediator. Seit 2017 arbeitet Kögel im Management eines Kälte- und Klimatechnikunternehmens. Aber nicht mehr lange. Ende des Jahres steigt der 60-Jährige aus. Er will sich ganz auf den Kommunalwahlkampf konzentrieren. "Wenn ich was mache, dann richtig", sagt er. Die Lebensqualität in Seefeld zu erhalten und auszubauen, steht über allem, was er vorhat. Die Finanzen der Gemeinde und die örtliche Infrastruktur verbessern, neue Gewerbeflächen, "aber mit Augenmaß", mehr genossenschaftlichen Wohnungsbau, mehr Radwege. Den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Hechendorf möchte er erreichen, am liebsten zusammen mit Weßling. Wie ihm die Zusammenarbeit und das Brückenbauen ohnehin wichtig ist, ob mit den Nachbarn, den Mitarbeitern im Rathaus oder im Gemeinderat. Um als CSU-Bürgermeister Projekte realisieren zu können, "werde ich mir auch wechselnde Mehrheiten suchen", sagt Kögel. Mit einer Bürgerumfrage will die CSU jetzt wissen, wo die Seefelder der Schuh drückt. Denn die Ortsentwicklung sei an sich eine gute Sache, "aber alles da hinein zu delegieren, ist nicht meine Sache."

Nachdem eine Mehrheit im Februar auf der Mitgliederversammlung die Ortsvorsitzende und die vier CSU-Gemeinderäte im Vorstand abgewählt und den Hoteldirektor Arnulf Daxer als neuen Vorsitzenden gewählt hatten, präsentierte sich der etwa 90 Mitglieder starke Ortsverband am Freitagabend bei der Aufstellung der Gemeinderatsliste geschlossen. Einen "Zeitenwechsel" propagierte Daxer nach "30 erfolgreichen Jahren" unter CSU-Bürgermeister Wolfram Gum. Der Jüngste auf der jungen Liste, Niklas Herber, ist gerade mal 22 Jahre alt, der Älteste mit 70 Jahren der parteifreie Volker Behrend. 14 der 20 Kandidaten kommen aus Hechendorf, vertreten sind Akademiker, Handwerker und ein Landwirt.

Die Seefelder CSU-Liste: Klaus Kögel, Arnulf Daxer, Claudia Winter, Stefan Kalski, Johann Dreyer, Bärbel Seibold, Florian Ritzl, Josef Döllerer, Johannes Obermaier, Freddy Maletz, Volker Behrend, Niklas Herber, Philipp Petermann, Klaus Strupp, Wolfgang Lubrich, Klaus Wechselberger, Isabell Dosch, Alexander Winter, Louisa Daxer-Robbins, Gerhard Bönsch.

© SZ vom 18.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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