Kinder- und Jugendfilmfestival:Schlacht im Lichtspielhaus

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Zum Auftakt probieren sich 90 junge Teilnehmer bei einem Workshop in Gauting als Schauspieler und Regisseure aus

Von Hannah Maassen, Gauting

Kassandra hat eine schlimme Platzwunde von einem Autounfall, nebenan brechen aus einem Hochhaus Spinnen aus, und Felina fliegt durch Wolken. Das alles konnten etwa 90 Kinder beim Mitmachkino am Buß- und Bettag im Breitwandkino Gauting erleben. Bei Workshops tauchten sie in die Welt des Films ein; die Platzwunde war natürlich aus Schminke und jede Spinne aus Knete. Kulturmanagerin Barbara Winkler und Carina Eisner, die für die kommunale Jugendarbeit zuständig ist, hatten den Auftakt des "Fünfseen-Kinder- und Jugendfilmfestivals" organisiert. Unterstützt wurden sie vom Bayerischen Roten Kreuz, Privatpersonen und Mitarbeitern des Jugendzentrums Gauting.

Ganz entspannt: Kinder drehen mit Regisseurin Sophie Averkamp (Bildmitte linkes) eine Filmszene. (Foto: Nila Thiel)

Die Kinder sind voll konzentriert und mit ganzem Herzen dabei, das merkt man an der Station von Friedrich Ferdersel, an der Kinder mit selbst gekneteten Figuren kleine Stop-Motion-Filme drehen können. Eine Filmtechnik, bei der unbewegte Figuren in unterschiedlichen Positionen fotografiert werden, sodass bei Aneinanderreihung der Bilder die Illusion von Bewegung entsteht. Bei den einzelnen Bildern achten die Kinder selbst auf kleinste Details wie Mundbewegungen oder einen vom Ast fallenden Apfel.

Beim Kinderfilmfestival können Teilnehmer den Greenscreen, der das Freistellen bewegter Bilder möglich macht, testen. (Foto: Nila Thiel)

Es geht aber auch um die Spielfilme: Wer vor der Kamera stehen möchte, kann bei Schauspielerin Katharina Schwarz eine Stunde nehmen. Die Mädchen und Buben versetzen sich zuerst in ihre Figuren und spielen dann eine Szene aus den "Wilden Hühnern" und den "Vorstadtkrokodilen" nach. Bei Sophie Averkamp geht es vor allem um den Dreh: Die Regisseurin erklärt und zeigt, was alles zu einem Film dazu gehört. Dann sind die Kinder selbst gefragt: Sie drehen eine kurze Einstellung und sind dabei für Geschichte, Kostüm, Bild, Ton und Schauspiel verantwortlich. Sie entscheiden sich für eine Komödie, es geht um Herrn Backfisch und Benno Banane, die sich im Kino um einen Platz streiten. Das BRK hat einigen Teilnehmer davor schon täuschend echte Wunden geschminkt. In der Nachbearbeitung könnten dann Specialeffekts eingefügt werden. Wie das funktioniert, sieht man bei Eisner: Sie zeigt, wie in Filmen getrickst wird, so konnte auch Felina fliegen. Für die Medienpädagogin geht es an dem Tag nicht nur um den Spaß, sondern auch um Medienkompetenz: "Es ist wichtig, dass die Kinder nicht alles glauben, was sie in Filmen sehen."

Das Festival dauert bis 25. November, Programminformationen im Internet unter www.fsff.de, Anmeldung und Infos zum Filmwettbewerb unter E-Mail carina.eisner@lra-starnberg.de.

© SZ vom 22.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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