Arbeiten im Fünfseenland:Lust auf Ausbildung

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Arbeiten in der Region: Die diesjährige Job- und Ausbildungsmesse in der Starnberger Schlossberghalle präsentieren (v. li.) Anne Boldt, Projektleiterin der GWT, und Nicola Schackmann von der Agentur Neuorientierung Null-Acht 12. (Foto: Arlet Ulfers)

Bei der Jobmesse in der Starnberger Schlossberghalle können Azubis, Schüler und Jobsuchende mit Unternehmern in Kontakt kommen und vieles ausprobieren.

Von Fabiane Houben, Starnberg

Mal ein Skalpell in die Hand nehmen, eine KI-Bilderkennung herausfordern oder ein Flugerlebnis mit einer VR-Brille erleben. Mit solchen Aktionen möchte die Wirtschaft in der kommenden Woche nach geeignetem Nachwuchs suchen. Immer mehr Unternehmen haben Schwierigkeiten, geeignetes Personal und Auszubildende zu finden, da immer mehr junge Leute studieren wollen und das Wohnen in den Städten immer teurer wird. Beim sechsten Starnberger Job-Event sollen Schüler und Jobsuchende durch verschiedene Aktionen motiviert werden, sich bei lokalen Unternehmen zu bewerben.

Die Ausbildungsmesse findet am Dienstag und Mittwoch, 12. und 13. März, in der Starnberger Schlossberghalle statt. Am 13. März sind ausschließlich Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulformen im Klassenverbund zu Besuch und können an sogenannten "Berufe-Talks" teilnehmen, in denen jeweils drei Vertreter eines Fachbereichs sich in einer Interviewsituation präsentieren.

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Die Job- und Ausbildungsmesse ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung (GWT) Starnberg und der Agentur Neuorientierung Null-Acht 12. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Arbeiten in der Region" und richtet sich an Unternehmen, Azubis, Jobsuchende, Schüler und Eltern.

Bei der Veranstaltung sollen Interessierte und die lokal ansässigen Unternehmen zusammengebracht werden. Davon sollen alle Beteiligten einen Mehrwert haben. Die Unternehmen haben meist mehr offene Stellen als Bewerber. Durch die Möglichkeit, sich auszutauschen, soll die Hemmschwelle bei den Jugendlichen abgebaut werden, denn "wir können es uns als Region nicht leisten, noch mehr Bewohner an München zu verlieren", so Anne Boldt, Assistentin der Geschäftsführung bei der GWT. Starnberg gilt als Akademikerlandkreis, aus dem viele zum Arbeiten in die Landeshauptstadt pendeln. Das Event bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Angst vor dem Bewerbungsverfahren abzulegen und durch die Gespräche mutiger zu werden. Denn ihnen werde Interesse an ihrer Person gezeigt, erklärt Boldt.

Insgesamt werden dieses Jahr knapp 50 Unternehmen aus verschiedensten Branchen dabei sein. Hierzu zählen unter anderem die Bundespolizei, die Agentur für Arbeit, die Starnberger Kliniken, die Firma Pharmatechnik und erstmalig auch die ADAC-Luftrettung, die nun nach Oberpfaffenhofen zieht.

Rund 50 Firmen sind bei der Jobmesse dabei

Um Ausbildungs- und duale Studienmöglichkeiten bildlich und praxisnah vorzustellen, besteht die Möglichkeit eines Job-Speed-Datings: Die Besucher können sich hierbei mit jedem Unternehmen in einem separaten Raum 15 Minuten austauschen. Dieses Gespräch kann zum einen als Informationsaustausch angesehen werden oder man nimmt seine Bewerbungsunterlagen mit und versucht, das Unternehmen von sich persönlich zu überzeugen. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, sogenannte "Gold-Cards" zu vergeben, mit denen man nicht noch einmal den normalen Bewerbungsprozess durchlaufen muss, sondern direkt zum Bewerbungsgespräch gehen kann. "So hat man direkt einen Fuß in der Tür", sagt Anne Boldt.

Diese Gold-Cards gelten jedoch nicht nur für offene Stellen, sondern können auch für Praktika vergeben werden. Die Job-Speed-Datings müssen im Vorfeld über die Webseite angemeldet werden. Über die Webseite haben Besucher ebenfalls die Möglichkeit, sich im Vorfeld über die Aussteller zu informieren, und können unter anderem sehen, wie viele offene Stellen ein Unternehmen derzeit zur Verfügung hat und sich dementsprechend vorbereiten. "Jeder kann dort abgeholt werden, wo er gerade steht", so Boldt.

Darüber hinaus werden verschiedene Arbeitgeber und Experten Vorträge halten, in denen sie das Unternehmen vorstellen, Bewerbungstipps geben und offene Stellen und Weiterbildungsmöglichkeiten präsentieren. Besucher haben ebenfalls die Möglichkeit, an einem kostenlosen Kurz-Coaching teilzunehmen, um verschiedenste Fragen rund um das Thema Zufriedenheit im Job gemeinsam zu erörtern. Diese Coachings stehen unter dem Motto "Arbeiten Sie noch oder leben Sie schon?".

Keime unter einer UV-Lampe

Die Aussteller bieten auch verschiedene Mitmachaktionen an, bei denen man einen Einblick in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche der jeweiligen Unternehmen gewinnen kann. Bei der Asklepios-Lungenklinik Gauting kann man beispielsweise chirurgische OP-Instrumente ausprobieren, um einen Eindruck von der Präzisionsarbeit und dem handwerklichen Geschick eines Chirurgen zu bekommen. Oder die Besucher begutachten die Hände nach einer gründlichen Händedesinfektion unter einer Hygiene-UV-Lampe, um zu sehen, ob alle Keime verschwunden sind. Bei der TQ Group kann man eine KI-basierte Bilderkennung herausfordern, die Stimmung in einem Gesichtsausdruck zu erkennen oder man nimmt an einer Flugsimulation mit einer VR-Brille teil.

Am 12. März von 17 bis 20 Uhr können alle Jobsuchenden sowie Schülerinnen und Schüler und andere Interessenten in der Schlossberghalle neben dem Ausstellungsbereich an verschiedenen Vorträgen, Mitmachaktionen, einem Job-Speed-Dating oder Coachings teilnehmen. Weitere Informationen findet man im Internet unter www.das-Job-Event.de .

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