Jahresrückblick:Wahlsieg im ersten Anlauf

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Leere Kassen, ungelöste Probleme, jede Menge Akten: Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik hat in schweren Zeiten ein schweres Erbe übernommen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Herausforderer Patrick Janik erobert das Starnberger Rathaus

Riesenüberraschung bei der Bürgermeisterwahl in Starnberg am 15. März: Herausforderer Patrick Janik wird neuer Rathauschef. Gleich im ersten Anlauf erreicht der Gemeinschaftskandidat von CSU, UWG/Freie Wähler, SPD und Bürgerliste mit 51,7 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit. Amtsinhaberin Eva John (BMS, WPS) hingegen landet mit nur 28,5 Prozent abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Grünen-Kandidatin Kerstin Täubner-Benicke erreicht 15,1 Prozent, FDP-Bewerber Marc Fiedler 4,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt bei 59,5 Prozent.

Mit diesem eindeutigen Wahlergebnis hat im Vorfeld der Wahlen kaum jemand gerechnet. Wie schon in den Jahren 2002, 2008 und 2014 war eine Stichwahl erwartet worden. Dass aber das Ergebnis nach Auszählung der 36 Wahlbezirke so deutlich zugunsten des Herausforderers ausfällt, überrascht sogar Janik: Der 44-jährige Rechtsanwalt, der die Amtsgeschäfte Anfang Mai übernimmt, feiert seinen Erfolg am Wahltag zu Hause im kleinen Kreis gemeinsam mit Ehefrau und Schwägerin. "Es ist ein Vertrauensbeweis meiner Heimatstadt", sagt Janik.

Die bisherige Amtsinhaberin gratuliert Janik per E-Mail. Sie erklärt, das für sie enttäuschende Ergebnis sei nicht ganz unerwartet zustande gekommen, nennt aber keine politischen Gründe für ihre deutliche Niederlage. Stattdessen beklagt sich John, die seit ihrer Hochzeit wenige Monate später Pfister heißt, insbesondere über eine "seit fast drei Jahren andauernde Kampagne, die darauf ausgelegt war, mich als Person und Erste Bürgermeisterin zu diskreditieren und eine Wiederwahl zu verhindern". Sie selbst blicke auf "sechs lehrreiche Jahre" und eine "für die Stadt Starnberg und ihre Bürger erfolgreiche Tätigkeit" als Bürgermeisterin zurück. John bleibt dem Stadtrat als BMS-Fraktionsvorsitzende erhalten und übernimmt am Landratsamt die Stabsstelle für "Integrierte Sozialplanung". Die Revision ihrer Disziplinarklage am Verwaltungsgerichtshof steht aus; die Landesanwaltschaft hatte diese wegen des in ihren Augen zu milden Urteils in erster Instanz eingelegt.

© SZ vom 28.12.2020 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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