Inning/Starnberg:Gipfelstürmer und Flyer-Flieger

Erst laufen, dann toben: Die Jugend hat ihren eigenen Spaß

Der Starnberger Landkreislauf bleibt das schönste Sportfest im Fünfseenland: Die Begeisterung, mit der sich Männer und Frauen aller Altersklassen in Zehner-Mannschaften jedes Jahr wieder zusammen finden, um einen Tag lang mit- und gegeneinander zu laufen, ist beispiellos. Dabei zählt nicht etwa die Platzierung der Mannschaft, sondern vielmehr die Freude am Gemeinsinn in der Gruppe und an individueller Leistung. Das Schönste aber ist: Auch die Jugend findet zunehmend Gefallen am Laufen im Team - Tendenz steigend. Waren es im Vorjahr in Feldafing noch 21 heimische Nachwuchs-Mannschaften, zählten die Organisatoren dieses Jahr bereits 25 Teams - so viele wie nie zuvor. Und das ist gut so.

Im Jahr 2005 wurde für den Landkreislauf bereits eine Art "Vergreisung" befürchtet. Immer weniger Junge verspürten offenbar Lust, zusammen mit den Alten zu rennen, während die Top-Teams den Sieg unter sich ausmachten. Mit der Kinder- und Jugendwertung aber erreichten die Veranstalter 2006 eine Wende: Wer in die strahlenden Augen der aktuellen Sieger, die "Jungen Gipfelstürmer", gesehen hat, weiß: Diese Generation bleibt dem Laufsport erhalten. Und bei den dahinter platzierten Teams - Kinder aus Breitbrunn, die Wörthsee Kids oder die jungen Kicker aus Oberalting - dürfte der Ehrgeiz groß sein, es nächstes Jahr besser zu machen.

Nur eines nervte wieder mal: Der Müll, den die lieben Kleinen aus purer Langeweile bei der Siegerehrung produzieren, indem sie Hefte zerfetzen, aus Flyern Flieger machen und in die Halle werfen. Darüber wird man aber wohl weiterhin großmütig hinwegsehen müssen: Lieber zerfetztes Papier als keine Nachwuchs-Staffeln.

© SZ vom 09.10.2017 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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