Hilfe für Familien:Der Überlastung zuvorkommen

Lesezeit: 2 min

Pflegende Angehörige sollen im Landkreis noch besser informiert und unterstützt werden. Die BRK-Fachstelle vermittelt Ehrenamtliche zur stundenweisen Entlastung und plant eine Selbsthilfegruppe

Von Manuela Warkocz, Starnberg

Viele pflegende Angehörige brauchen Entlastung im Alltag. (Foto: Peter Maszlen/dpa)

Für Männer und Frauen, die zu Hause Angehörige pflegen und oft am Rand der Erschöpfung stehen, soll es im Fünfseenland noch mehr Unterstützung und Angebote geben. Die vom BRK Starnberg getragene Fachstelle für pflegende Angehörige für den Landkreis Starnberg Ost hat mit Maria Dengler eine neue Leiterin und mehrere neue Projekte.

Als Krankenschwester, Sozialpädagogin und systemische Familientherapeutin übernimmt Dengler mit langjähriger Erfahrung in der Pflege und gleichzeitig in der Beratung und Unterstützung von Angehörigen die Stelle. "Mit Menschen im Gespräch stehen und sie auf ihrem Weg ein Stück begleiten", ist ihr wichtig. Die Fachstelle vermittelt vertraulich und kostenlos sämtliche Informationen zur Pflege, etwa über Finanzierungsmöglichkeiten und passende Entlastungsangebote vor Ort. Diese reichen vom ambulanten Pflegedienst bis hin zu Wohnmöglichkeiten im Alter. Gemeinsam mit den Angehörigen sollen tragfähige Hilfenetze geschaffen werden, um damit Überlastung vorzubeugen. Die Fachstelle soll auch ein Ort sein, an dem über Sorgen und Nöte im Zusammenhang mit der Pflege gesprochen werden kann. "Wo es im Alltag keinen entsprechenden Gesprächspartner gibt, haben viele Angehörige das Gefühl, völlig allein mit ihrer Situation zu sein", so Dengler.

Maria Dengler ist die neue Leiterin der BRK-Fachstelle für pflegende Angehörige im Landkreis Starnberg-Ost. (Foto: Anne Kaiser Photography/BRK)

Entlastung bietet etwa ein Kreis von Ehrenamtlichen an. Die Helfer kommen stundenweise nach Hause. Die Zeit, in der das erkrankte Familienmitglied besucht wird, hat der Angehörige dann ganz für sich. Um den Helferkreis zu erweitern, lädt die Fachstelle vom 13. September an zu einer 40-stündigen Schulung ein. Interessierte können sich zum Alltagsbegleiter und Demenzhelfer ausbilden lassen.

Geplant sind laut Mitteilung des BRK Starnberg weitere Schulungen und Vorträge sowie der Aufbau einer Gruppe für Angehörige - ein regelmäßiger Austausch unter fachlicher Anleitung. Darüber hinaus organisiert die Fachstelle auch Veranstaltungen, etwa zur ersten Bayerischen Demenzwoche vom 13. bis 22. September. "Immer mehr Menschen werden immer älter, und so leben aktuell in Bayern 240 000 Menschen mit demenzieller Erkrankung", so das BRK. Um für dieses Thema zu sensibilisieren, gibt es zwei Aktionen im Schloss Garatshausen in Feldafing. Am Sonntag, 15. September, lädt das "Tanzteesyndikat - la-rose-rouge" mit Schlagern der 20er-Jahre zum Mittanzen und Mitswingen in einer Matinee ins Café ein. Am Sonntag, 22. September, werden wieder von 15.30 bis 17.30 Uhr alte Schellackplatten aufgelegt. Auf Original-Grammophonen abgespielte Schlager aus den 20er und 50er-Jahren versetzen Zuhörer im Spiegelsaal in Nostalgiestimmung.

Die Fachstelle ist Ansprechpartner für Hilfesuchende aus dem östlichen Landkreis mit den Gemeinden Berg, Gauting, Krailling, Starnberg, Pöcking, Feldafing und Tutzing. Persönliche Termine kann man im BRK Schloss Garatshausen, in Starnberg in den Räumen der Offenen Behindertenarbeit (Hauptstraße 22) und im Forum Stark, (Bahnhofsplatz 7) in Gauting vereinbaren. Auch Haustermine sind möglich. Terminvereinbarung und Informationen unter 08151/ 2602112 oder fachstelle-pflege@brk-starnberg.de.

© SZ vom 04.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: