Gräfelfing:Halbe Sache

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Radler-Schutzstreifen entlang der Pasinger Straße wird es nicht geben

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Es wäre ein Geknappse und Gedränge und am Ende bliebe es ein Risiko: ein Fahrradstreifen entlang der viel befahrenen Pasinger Straße in Gräfelfing. Ein sogenannter Schutzstreifen, der nach Meinung der Gemeinderäte mehr Gefahren für Radler birgt, als Schutz, wäre im Landkreis München entlang einer Staatsstraße ein Novum gewesen. Aber die Gräfelfinger verzichten darauf. "Es bleibt eine halbe Sache", so Bürgermeisterin Uta Wüst (IGG). Stattdessen will man jetzt die Radverbindung jenseits der Würm ausbauen.

Zwei Planer waren damit beschäftigt, die Sinnhaftigkeit eines Fahrradstreifens, der mit gestrichelter Linie auf der Fahrbahn markiert wird und von Autofahrern überfahren werden darf, zu überprüfen. Die Idee war, eine schnelle Radroute in Richtung München zu schaffen und so gleichzeitig den Verkehr auf der Pasinger Straße zu reduzieren. Im April wurde die Planung erstmals vorgestellt. Schon da war der Tenor eher ablehnend: die vielen Autos und Lkw auf der Staatsstraße wurden als Gefahrenquelle für Radler angesehen. Nicht mal die Planer selbst hätten ihre Kinder dort radeln lassen, wie sie zugaben.

Trotzdem wollten es die Gemeinderäte noch genauer wissen, und so wurden Landratsamt, Straßenbauamt und Polizei um ihre Einschätzung gebeten. Fazit: Sie forderten für einen Radstreifen noch einige Zentimeter mehr auf jeder Seite, um das Projekt sicherer zu machen. Damit wären aufwendige Umbauarbeiten an der Straße nötig, was wiederum immense Kosten nach sich ziehen würde. Der Schutzstreifen von der Autobahn A 96 bis zum Ortseingang Planegg würde rund drei Millionen Euro kosten. Am Ende hätte man keine ideale Lösung geschaffen. Es war ein Ergebnis, das so mancher Laie auch ohne die aufwendige Fachplanung schon vorhergesehen hatte. Bestätigt wurde in der Sitzung dagegen der beschlossene Umbau des Radweges im Bereich Pasinger Straße/Kleinhaderner Weg. Hier soll eine Anbindung zur Autobahnbrücke entstehen.

© SZ vom 21.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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