Gilching/Gauting:Unbekannter schießt auf "Leo"

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Polizei fahndet nach Schützen, der mit Schrotflinte einen Hund verletzt

Von Christian Deussing, Gilching/Gauting

Ein Schuss aus einer Schrotflinte auf einen harmlosen Mischlingshund im Unterbrunner Holz zwischen Gilching und Gauting beschäftigt die Polizei. Bei der Attacke in dem beliebten Naherholungsgebiet wurde das Tier seitlich von Schrotkugeln getroffen und musste in einer Tierklinik operiert werden. Der Vorfall ereignete sich am 18. Oktober gegen 18.45 Uhr in der Nähe eines Hochsitzes.

"Ich war total geschockt, was da passiert ist", berichtet Hundebesitzerin Sabine Gutmann, die an jenem Dienstag in der Dämmerung mit ihrer Nordig-Walking-Gruppe auf dem Waldweg unterwegs war. Ihr Hund "Leo" sei eher ängstlich und würde niemals Wild jagen. Sie seien nicht weit von dem Hund entfernt gewesen, als der Schuss fiel, berichtet die 49-jährige Lehrerin. Die Gilchingerin hat jetzt Angst vor dem unbekannten Schützen, der offenbar keine Hunde mag. Erschüttert ist die Frau auch darüber, dass der Täter ihre Gruppe oder andere Spaziergänger ebenfalls mit Schrotkugeln hätte treffen können.

Die Gautinger Polizei geht nun den Hinweisen von zwei Begleiterinnen der Hundebesitzerin nach. So soll sich eine Person auf dem Jägerstand aufgehalten haben. Gesehen wurde dort am Weg auch ein geparkter Jeep. Die Ermittlungen zu dem Fall würden noch laufen, sagte am Mittwoch Gautings Polizeichef Ernst Wiedemann der SZ. Befragt werde auch die Jägerschaft in dem Gebiet. Ein Jagdpächter müsse zum Beispiel noch Belege liefern, in denen seine Zeiten im Wald aufgezeichnet sind.

Er glaube nicht, dass ein Jäger auf "so einen Zamperl schießt", betont Hermann Geiger, Vorstand der Jagdgenossenschaft Unterbrunn. Zudem würde derjenige damit sicher seinen Jagdschein verlieren. Geiger führt an, dass der Vorfall in einem "Freizeitwald" geschehen sei, wo viele Spaziergänger mit Hunden Gassi gingen und Jogger unterwegs seien. Der Unterbrunner hofft, dass der mysteriöse Fall bald aufgeklärt ist. Das wünscht sich auch Leos Frauchen, deren Hund die Blessuren noch auskurieren muss.

© SZ vom 27.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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