Geplanter FOS-Neubau:Ein Provisorium namens Fachoberschule

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Die Grundstücksverhandlungen mit der Stadt Starnberg laufen zäh. Jetzt stellt Landrat Karl Roth die angemieteten Klassenräume vor

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Wenn Landrat Karl Roth extra seinen Urlaub unterbricht und nach Starnberg kommt, muss etwas Wichtiges vorliegen. Wie man inzwischen weiß, liegt ihm die Ausbildung und vor allem der Ausbau des Angebots bei den weiterführenden Schulen schwer am Herzen. Die Stichworte lauten Fachoberschule Starnberg (FOS) und Gymnasium Herrsching. Beide Projekte sind in Planung, aber vor allem bei der Fachoberschule hakt es.

An diesem Mittwoch will Roth wenigstens Flagge zeigen und der Öffentlichkeit die provisorischen Räume der FOS vorführen, die im Telekom-Gebäude an der Gautinger Straße liegen. Bislang waren FOS-Schüler im Beruflichen Zentrum in der Von-der-Tann-Straße in Starnberg untergebracht, da hier ausreichend Räume zur Verfügung standen. Das hat sich inzwischen geändert. Auch die Berufsschule ist voll und kann keine Klassenräume mehr zur Verfügung stellen. Der Landkreis ist auf der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten nun im Telekom-Gebäude fündig geworden und hat dort für die Schüler der 12. Klasse entsprechende Räumlichkeiten angemietet. In der kommenden Woche beginnt dort der Unterricht. Dann startet die Fachoberschule nach ihrer Gründung 2015 in ihr zweites Jahr. Von einer "Interimslösung" ist offiziell die Rede, da der Landkreis eigentlich ein neues Gebäude bauen möchte. Aber wie man weiß, dauern Provisorien meist länger als geplant. Die Dauer des Mietvertrages beträgt jedenfalls fünf Jahre.

Vorgesehen ist bislang, auf dem ehemaligen Betriebshof im Seilerweg in der Nähe des Bahnhofs Nord in Starnberg die Fachoberschule zu errichten. Das Grundstück hat die Stadt dem Landkreis angeboten. Die Lage wäre, weil in Bahnhofsnähe, optimal. Allerdings ist das Grundstück nicht allzu groß, sodass das Gebäude ziemlich hoch werden müsste. Die Verhandlungen laufen seit vergangenem Jahr, dennoch ist noch keine Einigung mit der Stadt in Sicht. "Derzeit finden Abstimmungen zwischen Landkreis und Stadtverwaltung sowie Beratungen in den jeweilig zuständigen Gremien statt", heißt es aus dem Starnberger Rathaus lediglich. Wie zu hören ist, fordert die Stadt für das Grundstück einen Preis von mehr als zwei Millionen Euro. Zudem soll der Landkreis auch für die Altlasten aufkommen, die möglicherweise auf dem früheren Gelände des Starnberger Betriebshofs im Boden liegen. Das kann teuer werden. Entsprechend zurückhaltend gibt man sich in der Kreisbehörde.

Deshalb liebäugelt so mancher Kreisrat mit einem Grundstück, das schon zu den Akten gelegt worden war: das Gelände neben dem Creativ-Center in der Gautinger Straße am Rande des Leutstettener Mooses. An diesem Standort wäre auch mehr Platz, und der Landkreis ist zudem Eigentümer eines Grundstückstreifens. Mit insgesamt zehn Klassen geht die FOS ins neue Schuljahr. Sechs Räume liegen im Telekom-Gebäude.

© SZ vom 07.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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