Gauting:Kompatibel für die Zukunft

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Schulen erhalten moderne Elektronik samt neuer Datenleitungen und Bildschirme. Die Gemeinde investiert dafür viel Geld

Michael Berzl

Ausgerechnet im Bereich der neuen Medien haben Gautinger Schulen Nachholbedarf. Bei einem Rundgang durch Unterrichtsräume hatte ein EDV-Fachmann aus dem Rathaus einige Missstände entdeckt: Kabelverhau unter Tischen und auf Fensterbrettern, alte Computer mit lauten Lüftergeräuschen, und Zentralrechner, die eher notdürftig auf einem Holzregal abgestellt waren.

Zusammen mit Schulleiterin Heike Beuschlein dürfen Stockdorfer Schüler die neuen Computer ausprobieren. Foto: Fuchs (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Ralf Kimmelmann fand "teilweise marode, überalterte Technik" mit "unzeitgemäßem Energieverbrauch", wie er am Dienstag im Hauptausschuss des Gemeinderats schilderte. Zusammen mit zwei Fachfirmen hat er in mehreren Ferieneinsätzen begonnen, damit aufzuräumen. Die Gemeinde hat nach seinen Angaben in den zurückliegenden Jahren rund 700 000 Euro in die Modernisierung von Elektrik und Datenverarbeitung investiert; allein heuer 200 000 Euro.

Zum Beispiel im Gymnasium: Dort hat selbst die Schulleitung offenbar den Überblick verloren, wie viele Computer eigentlich angeschlossen sind. Der stellvertretende Direktor Jürgen Kaletta sprach am Dienstag im Hauptausschuss von mehr als 100, laut Kimmelmann sind es etwa 160. Im Bereich von Bücherei und Lehrerzimmer stehen den Kollegiaten nun moderne Arbeitsplätze zur Verfügung. Dazu mussten Wände versetzt werden, Kabelschächte wurden angebracht, um Ordnung zu schaffen. Allein rund sieben Kilometer Datenleitungen haben die Elektriker in den Sommerferien verlegt, berichtete Kimmelmann den Gemeinderäten im Ausschuss. Zur Mensa führt nun eine schnelle Datenleitung: "Das war für mich auch neu; da steht der Koch mit dem Laptop drin."

Auch die Grundschüler in Stockdorf haben nun einen völlig neu ausgestatteten Computerraum mit kreisförmig angeordneten Bildschirmen und bunten Sitzen. Weitere Investitionen stehen noch bevor. Kimmelmann braucht auch in den kommenden beiden Jahren je 55 000 Euro, um nach und nach alle Altgeräte auszutauschen und durch sogenannte Thin Clients zu ersetzen. Er machte auch deutlich, dass er von geschenkten Geräten wenig hält und sprach sogar von "Elektroschrott, der an Schulen entsorgt wird". So fallen für Lizenzen oft noch Zusatzausgaben an. Der EDV-Fachmann kündigte daher an: "Wir möchten von diesen Danaer-Geschenken künftig Abstand nehmen."

© SZ vom 10.11.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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