Gastronomie in Herrsching:Neuer Schwung fürs Mühlfeldbräu

Lesezeit: 2 min

Immobilienmaklerin Ute Schnellbögl hat mit dem Unternehmer Alfons Aigner aus Niederbayern einen Käufer für das "Mühlfeldbräu" gefunden. (Foto: Georgine Treybal)

Unternehmer Alfons Aigner will das Wirtshaus wiederbeleben, eine Hausbrauerei einrichten und auch Kleinkunst anbieten.

Von Astrid Becker, Herrsching

Seit mehr als drei Jahren werden weder Bier noch Speisen im Mühlfelder Brauhaus serviert. Nun soll sich dies ändern. Das prächtige Anwesen hat einen neuen Eigentümer gefunden: Der niederbayerische Unternehmer Alfons Aigner will dem Traditionswirtshaus nebst Biergarten, das in den Achtzigern erbaut worden war, wieder neues Leben einhauchen - mit einer guten bayerischen Gastwirtschaft, einer kleinen Hausbrauerei und einem Kleinkunstprogramm.

Er habe das Gebäudeensemble bereits im Herbst von den bisherigen Eigentümern, den Erben des Asado-Steakhaus-Gründers Herbert Gruber, erworben, erzählt Aigner. Er selbst beschreibt sich als jemand, der ursächlich nichts von der Gastrobranche verstanden habe. Aigner ist promovierter Betriebswirtschaftler und seit vielen Jahren im Immobilienhandel. Er verdient sein Geld aber nicht als Makler, sondern als Immobilienprojektierer, als Unternehmensberater und offenbar auch als geschickter Investor. "Ich habe ein Herz für historische Gebäude und für Kunst und Kultur", erzählt er im Gespräch mit der SZ. Und es könnte gut sein, dass es Aigner gelingen wird, die Traditionswirtschaft nebst kleiner Brauerei am Ortsrand von Herrsching wieder zu beleben. Denn unbedarft ist Aigner in Sachen Gastronomie keineswegs: Er hat vor mehr als 20 Jahren das Schloss Tunzenberg im niederbayerischen Mengkofen gekauft, in dem es eine recht erfolgreiche Schlossschenke gibt. Ihm gehört ferner das bekannte Hotel Terofal in Schliersee nebst Bauerntheater. Zudem ist er auch seit einigen Jahren Eigentümer des Irseer Klosterbräus nebst Brauerei, Gasthof und Tagungshotel. Sein Irseer Bier will er künftig auch in Herrsching ausschenken - neben einem ganz speziellen Hellen, das er vor Ort brauen lassen will.

Bis jedoch das Mühlfeldbräu unter seinem künftigen neuen Namen "Herrschinger Brauhaus" neu eröffnen kann, wird erst noch umfangreich renoviert und saniert. So wird das Haus derzeit mit Holzschindeln neu gedeckt und die in die Jahre gekommene Elektrik erneuert. Auch die Personalwohnungen - drei Appartements für Mitarbeiter und eine größere Wohnung, die einst vom Wirt bewohnt wurde - sind bereits nahezu fertiggestellt. An seinem ursprünglichen Plan, die Wirtschaft nebst Biergarten im Mai wieder aufzusperren, hält Aigner aber nicht fest: "Ich will erst eröffnen, wenn wirklich alles komplett fertig ist und auch sämtliche Personalfragen geklärt sind."

Überzeugt, dass nun wieder neues gastronomisches Leben in das Haus einkehren wird, ist auch die Maklerin Ute Schnellbögl. Sie hatte das Objekt ausschließlich Brauereien angeboten: "Mir war als Herrschingerin wichtig, dass hier auch wieder Bier gebraut wird. Aigner ist dafür genau der Richtige."

© SZ vom 29.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: