Fünfseen-Filmfestival:Kino auf Rädern

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Mit seinem rollenden Kino macht Wolf Gaudlitz - hier im Innenhof des Seefelder Schlosses - wieder beim Filmfestival Station. (Foto: Nila Thiel)

Wolf Gaudlitz ist mit seinem "Cinemamobile" wieder mit von der Partie

Von Cora Krüger, Weßling/Seefeld

Je nach Wetter und Mithilfe dauert der Aufbau der Leinwand drei Stunden. Für den Abbau braucht er tendenziell länger, "weil es entscheidend ist, dass alles gut verpackt ist", sagt Wolf Gaudlitz. Mit seinem zwölf Tonnen schweren Off-Road-Lastwagen, den er zum Open- Air-Kino ausgebaut hat, ist er in diesem Jahr zum zweiten Mal beim Fünfseen-Filmfestival dabei. Halt macht er mit dem "Cinemamobile" in Weßling und Seefeld.

Seit 1999 bringt Gaudlitz mit seinem mobilen Kino Filme zu Menschen rund um den Globus. Er war zwischen Tunis und Timbuktu unterwegs, spielte unter anderem für die Nomadenvölker der Berber und Tuareg. Als Regisseur ist er mit "Taxi Lisboa" und "Palermo flüstert" bekannt geworden. "Die Idee zum Cinemamobile wuchs damals mit mir als Filmemacher", erzählt er.

2020 war das fahrende Lichtspielhaus zum ersten Mal zu Gast auf dem Fünfseen-Filmfestival. Damals hatte das "Cinemamobile" mit schlechtem Wetter zu kämpfen. Trotzdem sei sein Laster sehr gut angekommen, erinnert sich Gaudlitz: "Die Leute haben mich gefragt: Sind sie nächstes Jahr wieder da?" Ja, ist er. Vom 20. bis zum 26. August steht das "Cinemamobile" vor dem Pfarrstadel in Weßling, vom 27. bis 30. August macht es Station in Seefeld. Insgesamt elf Vorführungen sind geplant, gezeigt werden unter anderem Charlie Chaplins "The Kid", "Der wilde Wald im Pfarrstadel" und verschiedene Kurzfilme.

Dass das Kino auf Rädern auch dieses Jahr wieder beim Fünfseen-Filmfestival dabei ist, hat eine Crowdfunding-Aktion möglich gemacht. Gaudlitz sagt, dass er selbst nicht aus finanziellen Gründen, sondern "aus Leidenschaft am Kino" teilnehme. Ein Lichtspielhaus sei für ihn ein Ort der Kommunikation, ein Besuch dort ein bisschen wie ein Besuch in der Kirche. Die Kinos hätten unter der Pandemie stark gelitten, sagt er. Um so wichtiger, den Leuten wieder die Möglichkeit zu geben, Filme auf der Leinwand zu genießen: "Die Kultur zu vergessen, das wäre ein Drama."

An diesem Freitag baut Gaudlitz die Leinwand des "Cinemamobile" in Weßling auf. In den vergangenen Wochen war er unter anderem im Landkreis Landsberg und in Dießen unterwegs. Darüber, dass er auch beim Filmfestival dabei sein kann, ist er sehr froh: "Ich freue mich total, wenn es bald losgeht."

© SZ vom 18.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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