Finanzen:Gauting zieht die Zügel an

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Die Gemeinde will die Zuschüsse für ihre Reitvereine kürzen und das energetische Förderprogramm vorerst herunterfahren. Die Grünen und der Vertreter der Piratenpartei lehnen den Haushaltsentwurf ab

Von Michael Berzl, Gauting

Mit weiteren Zuschusskürzungen sind die Haushaltsberatungen in Gauting zu Ende gegangen. Einstimmig hat sich der Finanzausschuss dafür ausgesprochen, auch bei den Reitvereinen den Rotstift anzusetzen. Für das Energiespar-Förderprogramm steht im nächsten Jahr ebenfalls weniger Geld als bisher zur Verfügung. Nach den letzten Änderungen soll der Doppel-Etat für die nächsten beiden Jahre im Gemeinderat am Dienstag, 4. Dezember, beschlossen werden. Die Grünen und Tobias McFadden (Piratenpartei) haben den Haushalt im Ausschuss abgelehnt. Die wichtigsten Entscheidungen:

Reitvereine

Für eine neue Umrandung des Dressurplatzes und einen Aufsatz auf einer Kehrmaschine, für den Kauf von neuen Schulpferden und Unterstände erhalten der Reit- und Fahrverein im Mühltal sowie der Reitverein Neuried-Gauting in Hausen Geld von der Gemeinde. Allerdings um etwa ein Viertel weniger, als sie gerne hätten. Damit folgt der Finanzausschuss einem Vorschlag des CSU-Gemeinderats Michael Vilgertshofer, der angeregt hat, die vorgesehenen Zuschüsse in den nächsten beiden Jahren zu reduzieren. Wolfgang Meiler (BiG) wollte den Posten ganz streichen, der Antrag wurde aber mehrheitlich abgelehnt.

Sportvereine

Dagegen bleibt es im nächsten Jahr bei den vergleichsweise hohen Zuschüssen für den Gautinger Sportclub und den TV Stockdorf von 55 000 und 61 000 Euro. Auch die Baseballer der Gauting Indians erhalten die beantragten 5800 Euro für eine Anzeigetafel und Fangnetze.

Energiespar-Förderprogramm

Beim Start vor zwölf Jahren hat die Gemeinde noch 100 000 Euro zur Verfügung gestellt, um Hausbesitzer zu belohnen, wenn sie Wände dämmen, bessere Fenster einbauen oder ihre Heizung modernisieren. Nun bleibt nur noch ein Bruchteil übrig. "Das Förderprogramm hat sich überholt, es wird nicht mehr angenommen und muss überarbeitet werden", erklärte Gemeinderat Vilgertshofer. Mehrheitlich wurde sein Vorschlag angenommen, vorerst nur noch 20 000 Euro zur Verfügung zu stellen. "Das Signal ist verheerend", meinte dazu Jens Rindermann von den Grünen. Wenn der Kriterienkatalog überarbeitet ist, soll der Betrag aber wieder aufgestockt werden.

Straßen

Viele Straßen in Gauting und Stockdorf sind in einem desolaten Zustand und übersät von Schlaglöchern. Vor allem aus Kostengründen hat sich die Gemeinde darauf beschränkt, diese Löcher zu flicken. Bauamtsleiterin Chrisitane Ait will es aber auf ausgewählten Strecken mit einer neuen Methode versuchen. Oberflächenbehandlung nennt sich die Technik, bei der die Fahrbahn abgefräst und neu asphaltiert wird. "Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Das hat sich bewährt", sagte Ait im Ausschuss. Im nächsten Jahr sollen die Leutstettener Straße und die Straße Am Wiesenhang in Gauting, die Maria-Eich-Straße in Stockdorf und die Forstenrieder-Park-Straße in Buchendorf so ausgebessert werden. Danach stehen die Straßen Am Steg und die Königswieser Straße sowie die Forstkastenstraße und der Baierplatz in Stockdorf auf dem Programm. Pro Jahr sind 120 000 Euro dafür vorgesehen.

Parkdeck

Einer der größten Posten bei den Investitionen der Gemeinde Gauting ist das geplante Parkdeck beim Bahnhof, das in den Jahren 2020 und 2021 mit insgesamt 4,25 Millionen Euro veranschlagt ist. Vergeblich haben sich die Grünen dafür eingesetzt, eine günstigere "Minimallösung" anzustreben, die eine halbe Million weniger kosten würde. Laut Bürgermeisterin Brigitte Kössinger soll das Parkdeck gebaut werden, wenn das neue Wohn- und Geschäftshaus an der Bahnhofstraße steht. Die Erlanger Immobilienfirma Sontowski rechne damit, dass sie 2020 fertig ist.

© SZ vom 22.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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