Festival:Klare Vorgaben

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Dießen setzt für das Magic Lake Festival Besucherzahlen fest

Von Armin Greune, Dießen

Etwas Ungeduld ist schon zu spüren gewesen, als sich der Dießener Gemeinderat in der jüngsten Sitzung mit dem bevorstehenden "Magic Lake Festival" befasste und erneut feststellen musste, dass die Veranstalter noch immer einige Fragen zum Ablauf nicht geklärt haben. Zumal der Kartenvorverkauf für das vom 22. bis 24. September geplante, dreitägige Spektakel im Internet längst begonnen hat. So musste Jugendreferent Michael Fuchs-Gamböck (parteifrei) feststellen, dass "der Gemeinderat immer wieder vom Veranstalter überrumpelt wurde". Marianne Scharr (DB) drückte sich höflich aus und fand, es sei "schade, dass der Veranstalter seiner Verantwortung nicht nachkommt". Hannelore Baur (SPD) wurde direkter und fügte hinzu, es sei nicht das Problem des Gremiums, wenn bereits Flyer gedruckt und Eintrittskarten verschickt worden sind.

Vor fünf Wochen hatte der Gemeinderat dem Festival schon mal einstimmig sein Placet erteilt - vorbehaltlich, dass alle offenen Probleme zum Sicherheitskonzept und zur Infrastruktur vom Organisationsteam um den Dießener Filmemacher Tom Bohn geklärt werden können. Doch ein Großteil der Fragen sei auch zwei Monate vor dem Start noch nicht beantwortet, wie Karl-Heinz Springer, Geschäftsleiter der Marktgemeinde, bei seinem jüngsten Sachstandsbericht konstatierte. Zwar sei das Sicherheitskonzept um Einlasskontrollen ergänzt worden, doch die Angaben zu den erwarteten Besucherzahlen blieben vage und widersprüchlich. Erst sollten Kinder und Jugendliche freien Eintritt haben (was die Kontrolle der Besucherzahl erschwert hätte), nun sollen Minderjährige den halben Ticketpreis von 75 Euro zahlen. Die für den Einsatz vorgesehene Lautsprecheranlage musste ersetzt werden, was neue Schallberechnungen nach sich zog, die während des Festivals dauernd überprüft werden. Weil die fortwährenden Diskussionen mit Bohns Team "ermüdeten", habe die Verwaltung nun das Limit für Kartenverkauf und Besucherzahl auf 5000 festgesetzt, sagte Springer: "So viel fasst das Gelände auch." Bei anderen Zahlen klafften die Kalkulationen von Gemeinde und Organisatoren allerdings noch weiter auseinander: So gingen die Veranstalter von einem Bedarf an 15 Sicherheitsleuten aus, die Verwaltung von einem pro hundert Besucher, mithin also 50. Und statt der geplanten 20 WCs hielt Springer mindestens 60 für nötig. Die 1800 auf einer Wiese am Ortsrand vorgesehenen Parkplätze seien hingegen aus Sicht der Rathausverwaltung ausreichend. Die Organisatoren müssten noch einen Pachtvertrag mit der Gemeinde abschließen und eine Police zum Nachweis einer Haftpflichtversicherung vorlegen: Als Frist zum Einreichen dieser Unterlagen setzte Springer den 11. August fest. Von diesem Tag an dürfen die Veranstalter auch Plakate im Ort aufhängen.

Erich Schöpflin (SPD) vermisste zudem ein "Übernachtungskonzept" für die Besucher, die sicher nach dem offiziellen Programmende am Freitag und Samstag (festgelegt ist 1 Uhr) weiterfeiern wollten. "Campieren ist nicht erlaubt", damit war für Springer der Fall klar. Martin Brink (FW) plädierte dafür, das nicht so kritisch zu sehen: "Bei anderen Festen da unten wurde ja auch weitergefeiert." Wie er gestand auch Petra Sander (Grüne) den Organisatoren zu, beim erstmalig stattfindenden Magic Lake Festival noch nicht auf Erfahrungen zurückgreifen zu können: "Das ist ein Lernprozess für alle."

© SZ vom 28.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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