Feldafing:Himmelstoß wird neuer Pewu-Vorstand

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Pewu-Geschäftsführer Andreas Keller (links) ist schon länger erkrankt. Sein Ersatzmann hat gekündigt. Zuletzt führte Bürgermeister Bernhard Sontheim deshalb die Geschäfte. (Foto: Georgine Treybal)

Der 64-Jährige übernimmt den Posten beim Kommunalunternehmen und tritt deshalb als Gemeinderat zurück.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Feldafing

Roger Himmelstoß ist neuer Vorstand des Feldafinger Kommunalunternehmens Pewu. Deshalb trat er am Dienstag als CSU-Gemeinderat zurück. Der Vorstandsposten vertrage sich nicht mit dem Gemeinderatsmandat, sagte der 64-Jährige - er könnte in einen Interessenkonflikt geraten. Wer Nachrücker im Gemeinderat werden soll, steht bisher nicht fest.

Der gelernte Hotelkaufmann Himmelstoß hat bislang als selbständiger Unternehmensberater im Bereich Hotellerie-Software gearbeitet. Als Gemeinderat hatte er stets die Finanzen im Blick. Sechs Jahre lang war er zudem stellvertretender Bürgermeister. Himmelstoß sei stets loyal und immer fair gegenüber der Gemeinde gewesen, sagte Bürgermeister Bernhard Sontheim. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit ihm im Kommunalunternehmen. Er und Himmelstoß müssen nun zusammen über die Zukunft des Pewu entscheiden. Die neue Aufgabe bezeichnete Himmelstoß als Herausforderung.

Denn es gibt Probleme: Die Zahl der Mitarbeiter ist massiv geschrumpft. Geschäftsführer Andreas Keller ist langfristig erkrankt und Architekt Max Reitmeier hat gekündigt. Derzeit hilft Gemeindearchivarin Martina Graefe im Kommunalunternehmen aus. Himmelstoß soll sich nun die Arbeit im Vorstand mit Sontheim teilen. Der Rathauschef wird sich weiterhin um die Bauprojekte kümmern, Himmelstoß übernimmt den finanziellen Bereich. "Ich versuche das Unternehmen so umzugestalten, dass es sich selbst trägt", sagte der neue Vorstand. Der Gemeinderat solle aber "keine Wunder" erwarten, es gebe noch viel zu tun. Da die Gemeinde finanziell klamm ist, sollen einige Projekte wie die Sanierung des Strandbads zurückgestellt werden. Hauptgrund sei, dass der Architekt gekündigt hat und er als Rathauschef nicht die Zeit für notwendige Umplanungen aufbringen könne, sagte Sontheim.

Falls das Kommunalunternehmen jedoch nicht genügend Aufträge bekommt, ist es ungewiss, ob es noch kostendeckend arbeiten kann. Allerdings sind in den vergangenen Jahren neue Aufgaben hinzugekommen. So wurden dem Pewu im vergangenen Jahr die Photovoltaikanlagen der Gemeinde übertragen, seitdem fungiert es als Energielieferant.

Laut Himmelstoß soll zudem überlegt werden, ob das Pewu künftig auch die Verwaltung der gemeindlichen Liegenschaften übernimmt. Aber das seien komplexe Projekte und daher bitte er um Geduld, betonte Himmelstoß. In zwei Jahren soll dann entschieden werden, ob das Kommunalunternehmen noch rentabel arbeitet oder ob es aufgelöst werden soll.

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