Die Gemeinde Feldafing erhöht die Grundsteuern auf nunmehr 375 Punkte. Dies hat der Gemeinderat am Dienstag mit zwölf zu vier Stimmen entschieden. "Der Haushalt ist so angespannt, wir müssen die Einnahmen erhöhen", erklärte Bürgermeister Bernhard Sontheim. Im Haushalt 2024, der im April verabschiedet werden soll, klafft ein riesiges Loch.
Im Verwaltungshaushalt wurde ein Defizit von 1,4 Millionen Euro prognostiziert. Auch für die kommenden beiden Jahre wird der Haushalt laut den Berechnungen der Verwaltung nicht ausgeglichen sein. Daher ist für dieses Jahr eine Kreditaufnahme in Höhe von zwei Millionen Euro geplant. Damit der Kredit von der Rechtsaufsicht genehmigt wird, muss die Gemeinde Anstrengungen nachweisen, die Einnahmen zu erhöhen.
Die Grundsteuererhöhung könnte Mehreinnahmen von knapp 94 000 Euro bringen. Betroffen sind insgesamt 2035 Objekte. Allein die Grundsteuer B für bebaute und unbebaute Grundstücke wirkt sich mit etwa 93 000 Euro positiv auf die Einnahmen aus. Für 90 Prozent der betroffenen Feldafinger würde die Erhöhung Mehrkosten in Höhe von 79 Euro bedeuten - das wäre durchaus bezahlbar, sagte Sontheim. Die Mehreinnahmen aus der Grundsteuer A, also der Steuer für Landwirtschafts- und Forstbetriebe, fallen mit insgesamt 690 Euro kaum ins Gewicht.
Anton Maier (Grüne) schlug vor, auch über eine Erhöhung der Gewerbesteuer nachzudenken, da hier größere Einnahmen zu erwarten seien. Wie der Rathauschef erläuterte, hatte er bereits mit den fünf größten Gewerbesteuerzahlern in Feldafing gesprochen. Bei einer Erhöhung wären sie weg, prognostizierte er, und dann hätte die Gemeinde am Ende weniger Einnahmen als ohne Erhöhung. Der Gewerbesteuersatz bleibt bei 290 Punkten.