Die Entscheidung um die Gebühren für die Nutzung des Feldafinger Bürgersaals hat der Gemeinderat vorerst vertagt. Grund: Die Gemeinde muss sparen, und deshalb wurden viele freiwillige Leistungen auf den Prüfstand gestellt, darunter auch die Nutzung des Bürgersaals. Für Einlagerung und Transport der Bühne zum Rathaus sowie Auf- und Abbau entstehen der Gemeinde jährliche Kosten in Höhe von rund 7000 Euro. Diese sollen nun auf die Nutzer umgelegt werden. Für Feldafings Vereine und Verbände soll die Saalnutzung aber auch künftig kostenlos sein.
Wie die Debatte zeigte, ist das aber gar nicht so einfach. Denn die Bühne gehört nicht der Gemeinde. Nachdem der Gemeinderat vor 13 Jahren den Kauf einer Bühne für etwa 6000 Euro abgelehnt hatte, wurde sie gemeinsam vom Verein "Jazz am See" sowie dem "Hotel La Villa" in Niederpöcking angeschafft. Damals hatte man sich darauf geeinigt, dass sie von der Gemeinde kostenlos eingelagert wird und der Bauhof Transport sowie - mit Ausnahme des Hotels La Villa - auch Auf- und Abbau übernimmt. Im Gegenzug konnte die Bühne von der Gemeinde kostenlos genutzt werden.
Sie wird durchschnittlich zweimal im Jahr benötigt, etwa für die Bürgerversammlung. Wie die Verwaltung feststellte, bleibt die Bühne oft auch über längere Zeit im Bürgersaal stehen. Da jener zugleich auch Sitzungssaal ist, sei das mit Blick auf die Sicherheit und des optischen Eindrucks "unglücklich", hieß es. Auch darüber muss entschieden werden, zumal die Bühne von der Gemeinde nicht versichert werden kann.

Das Gremium stellte fest, dass es äußerst schwierig ist, für eine Bühne eine Nutzungspauschale zu erheben, die einem nicht gehört. Nun soll geprüft werden, ob die Gemeinde den Eigentümern die Bühne abkaufen kann, sodass die gesamte Leistung aus einer Hand kommt. Die Gebühren könnten einfacher abgerechnet werden, zudem wäre die Bühne auch versichert.
Im Bürgersaal fanden im Vorjahr Jahr 16 Veranstaltungen statt. Die Bühne wird nach Angaben von Gemeindeleiter Peter Englaender zu 85 Prozent vom Verein "Jazz am See" genutzt. Bürgermeister Bernhard Sontheim beteiligte sich nicht an der Debatte: Er ist als Vereinsvorsitzender persönlich beteiligt.