Feldafing/Breitbrunn:Neuer Verdachtsfall von Vogelgrippe

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Eine tote Reiherente (hier im Diagnostikzentrum in Aulendorf) wurde auch am Starnberger See gefunden. Es besteht Verdacht auf Vogelgrippe. (Foto: Felix Kästle/dpa)

Tote Reiherente vom Starnberger See ist vermutlich auch mit dem Geflügelvirus infiziert

Von Sabine Bader, Feldafing/Breitbrunn

Es deutet alles darauf hin, dass es einen zweiten Fall von Vogelgrippe im Fünfseenland gibt - diesmal am Starnberger See. Es handelt sich um eine verendete Reiherente, die am Westufer des Sees bei Feldafing gefunden worden war. Laut einem Schnelltest trug das Tier, ebenso wie die tote Lachmöwe aus Breitbrunn am Ammersee, das hochansteckende Virus H5N8 in sich. Das endgültige Ergebnis wird für diesen Donnerstag erwartet. Der tote Schwan, der ebenfalls zur Untersuchung eingeschickt worden war, trug das Virus laut Landratsamt dagegen nicht in sich.

Die Nachricht kam am frühen Mittwochabend. Landratsamtssprecher Stefan Diebl wäre es nach dem Vogelgrippefall vom Ammersee natürlich sehr viel lieber gewesen, hätte er mit guten Nachrichten an die Öffentlichkeit gehen können. Doch es war ihm nicht vergönnt: Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hatte via Schnelltest in den Organen der Ente besagtes hochansteckendes Influenza-Genom nachgewiesen. Der Kadaver des Tieres wurde bereits an das Friedrich-Loeffler-Institut zur abschließenden Untersuchung weitergeleitet.

Für den Fall, dass sich der Verdacht bestätigen sollte, bereitet das Veterinäramt in Starnberg erste Maßnahmen vor. Derzeit wird über eine Beobachtungszone, wie sie bereits am Ammersee existiert, beraten. Zum Schutz der Hausgeflügelbestände würde dann im Uferbereich eine drei Kilometer umfassende Beobachtungszone mit Stallpflicht um den Starnberger See eingerichtet werden. Betroffen wären in diesem Fall Teile der Stadt Starnberg wie die Gemeinden Pöcking, Feldafing, Tutzing, Bernried, Seeshaupt, Münsing und Berg. Wie viele Geflügelhalter von der neuerlichen Schutzzone betroffen wären, darüber machte die Kreisbehörde noch keine Angaben. Die Zone am Ammersee tangiert 71 Geflügelhalter mit etwa 9000 Tieren. Das Landratsamt empfiehlt den Geflügelhaltern im gesamten Landkreis ohnehin die Stallhaltung ihrer Tiere. Fragen und Antworten rund um die Vogelgrippe gibt es auf der Homepage des Landratsamtes Starnberg unter https://lk-starnberg.de/vogelgrippefaq.

© SZ vom 17.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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