FDP Starnberg:Liberale mit neuer Führung

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Erklärte im Dezember 2012 ihren Rücktritt als Stadträtin, übernimmt aber wieder Verantwortung: Heike Barall-Quiring ist neue Ortsvorsitzende der FDP. (Foto: Fuchs)

Starnberger FDP wählt Heike Barall-Quiring zur neuen Ortsvorsitzenden, Franz Sußner fällt als Beisitzer durch

Von Peter Haacke, Starnberg

Der Ortsverband der Starnberger FDP hat die Führungsriege komplett ausgetauscht. Nach anstrengenden Wahlkampfzeiten verzichtete Michael Schildbach, seit 2013 Chef der Liberalen, auf eine erneute Kandidatur. Nachfolger des 78-Jährigen, der am Mittwoch im Rahmen der Mitgliederversammlung überaus herzlich verabschiedet wurde, ist die ehemalige Stadträtin Heike Barall-Quiring (2005 - 2012). Ihr zur Seite stehen Wolfgang Ziebart, Mandy Ahlendorf und Alexander Rehm als stellvertretende Vorsitzende, die ebenfalls allesamt neu im Amt sind.

Die Liberalen, die seit den Kommunalwahlen im Frühjahr 2014 als Mehrheitsbeschaffer für Bürgermeisterin Eva John (BMS) gelten, wähnen die Kräfteverhältnisse im Stadtrat "zu Gunsten der FDP verschoben", wie Iris Ziebart berichtete. Zwar verfügt die FDP mit Ziebart und Anton Wiesböck weiterhin nur über zwei Mandate. "Aber jetzt haben wir eine Mehrheit", sagte die Dritte Bürgermeisterin. Nach zwölf teils frustrierenden Jahren von 2002 bis 2014, in denen die Liberalen "auf der Stelle getreten sind", weil kaum einer ihrer Anträge positiv beschieden wurde, werde "jetzt zügiger gearbeitet". Während die Opposition aus CSU, UWG, SPD und Grünen noch "im Wahlkampfmodus" verharrten, könne sich die Allianz aus WPS, BMS, BLS und der FDP jetzt politisch endlich profilieren. "Visionen sind ganz klar richtig", sagte Ziebart, "und die mögen wir ja auch". Hauptanliegen der FDP sind weiterhin die Themen Seeanbindung und Verkehr.

Insbesondere der von der FDP seit langem geforderte und im Oktober beschlossene Verkehrsentwicklungsplan, für den es im Herbst erste Ergebnisse geben soll, erfreut die Liberalen: Ziebart erhofft sich "nüchtern und sachkompetent" Alternativen zum planfestgestellten B2-Tunnel. "Da sind wir sehr gespannt darauf", sagte Ziebart. Eher zurückhaltend äußerte sie sich zur Seeanbindung, machte aber deutlich, dass sie den CSU-Vorschlag für ein Bürgerbegehren ablehnt. Zur jüngsten Idee eines Bahntunnels, den die FDP einst favorisiert hatte, äußerte sie sich nicht.

Die Wahlen gingen nach einstimmiger Entlastung des Vorstands problemlos über die Bühne. Insgesamt 15 anwesende Wahlberechtigte des 33 Mitglieder starken Ortsverbandes einigten sich unter Leitung von Cedric Muth schnell auf die einzige Kandidatin Heike Barall-Quiring als Vorsitzende. Auch die drei Stellvertreter Wolfgang Ziebart, Mandy Ahlendorf und Alexander Rehm waren schnell gefunden. Liberalen-Urgestein Katarina Hange verzichtete nach 41 Jahren im Amt auf eine Kandidatur als Schatzmeisterin. Nachfolgerin Paola Heidtmann-Ambrosoli übergab sie drei pralle Konten mit insgesamt rund 25 000 Euro. Kurios dagegen die Wahl der Beisitzer: Während Iris Ziebart (13 Stimmen), Anton Wiesböck und Joachim Hippach (beide 14) auf Anhieb bestätigt waren, fiel Rechtsanwalt Franz Sußner (5) durch. Nachdem sich niemand bereit erklärte, für den Posten zu kandidieren, wurde der nicht anwesende Sußner erneut nominiert. Im zweiten Wahlgang erzielte er nur noch vier Stimmen. Die Versammlung beschloss daraufhin, es bei drei Beisitzern zu belassen.

Barall-Quiring betonte, dass auf die FDP noch viel Arbeit wartet. Sie will vor allem mehr junge Leute für Politik begeistern. Kreisvorsitzende Britta Hundesrügge gratulierte der neuen Führungsriege.

© SZ vom 24.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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