Fahrrad fahren:Die Drumlin-Tour

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In Kempfenhausen am Badegelände können auch Radler auf ihrer Tour um den See eine Rast einlegen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Landkreis Starnberg hat gemeinsam mit dem Tourismusverband erstmals sechs Radrundkurse konzipiert, die ein bestimmtes Motto haben und für Touristen und Ausflügler reizvoll sein sollen

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Es gibt den Radwanderweg an der Isar, es gibt Radrouten rund um München, nur der schöne Landkreis Starnberg hat sich in dieser Hinsicht bisher zurückgehalten. Zwar hat er inzwischen nach einem langen Kampf um die richtige Beschilderung einen Kreisradwanderweg eingerichtet, aber touristisch-reizvolle Themen-Touren sucht man vergebens. In diesem Jahr startet endlich ein solches Programm, das der Tourismusverband mit der Verkehrsmanagerin des Landkreises, Susanne Münster, erarbeitet hat. Im Kreisumweltausschuss stellten Münster und Werner Schmid vom Tourismusverband die vorläufig sechs Touren vor.

Mit "Rund um den Fürstensee" startet heuer die erste Tour, wobei die Umrundung des Starnberger Sees, die mit Fürstensee gemeint ist, für Ausflügler, Touristen und Einheimische wohl wenig Neues bringt, wenngleich es trotzdem immer wieder schön ist. Reizvoller sind da aber die anderen Vorschläge, die in den kommenden Jahren eingerichtet werden. "Auf den Drumlinshöhen" heißt eine Strecke, die von Herrsching über Seefeld nach Andechs und von dort aus nach Pähl beziehungsweise Hirschberg führt. Die Tour "An der Römerstraße" folgt von Starnberg aus dem Weg zur Villa rustica ins Leutstettener Moos, um von dort in Richtung Buchendorf und Gauting, wo bekanntlich viele römische Funde gemacht wurden, abzubiegen. Hinter der Bezeichnung "4-Seen-Tour" steht die reizvolle Möglichkeit, von Herrsching am Ammersee nach Inning zu radeln, um dann den Wörthsee ins Visier zu nehmen. Von dort aus geht es weiter zum Weßlinger See und schließlich über die Eichenallee an den Pilsensee und schließlich nach Herrsching zurück.

Für die neuen Radtouren haben Schüler der Medienklasse der Berufsschule Starnberg ein Logo entwickelt. Jede Rund- strecke wird damit bestückt und erhält zur besseren Kenntlichkeit eine eigene Farbe und eine eigene Kurzbezeichnung. Darauf machte Tourismusmanager Schmid aufmerksam. Zudem hat man auch an die Smartphone-Besitzer gedacht und in die Schilder einen QR-Code integriert, in der weitere Informationen zur Tour abrufbar sind. Man sieht: Es steckt ein durchdachtes Konzept dahinter.

Alle neuen Radtouren verlaufen auf dem vorhandenen Radwegenetz des Kreises, sodass die Beschilderung einfacher ausfällt: etwa durch Aufkleber oder durch Einhängefähnchen auf den Wegweisern. 64 Fähnchen und 116 Aufkleber sind für die Umrundung des Starnberger Sees notwendig. Grundsätzlich will man bei der Beschilderung mit den Gemeinden zusammenarbeiten, hieß es. Dafür wird der Tourismusverband die Werbetrommel für die neuen Touren rühren. Die Kosten erfreuten in der Sitzung auch den Landrat: 660 Euro. "Ich freue mich über neue Touren, vor allem wenn wir sie so günstig bekommen", meinte Karl Roth.

Aber nicht nur im Internet oder auf dem Smartphone werden die Themen-Radtouren zu finden sein. Geplant sind auch kleine Karten, in denen es Informationen über die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, über den Schwierigkeitsgrad der Tour und der zu bewältigenden Höhenmeter sowie der Zustand des Radwegs und die Größe des Akkuverbrauchs für E-Biker verzeichnet sein werden. Anschlüsse an den Öffentlichen Nahverkehr werden ebenfalls zu finden sein. Die Karten sind kostenlos erhältlich in den Tourismusbüros und werden auf Freizeitmessen verteilt. Zudem werden sie in den Kommunen zum Mitnehmen ausliegen und an Hotels und Unternehmen verschickt. Zusätzlich werden sie auch im Internet auf den Websites des Tourismusverbands, der Kommunen und des ADFC samt aufbereiteter Tourenbeschreibung zu finden sein.

© SZ vom 21.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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