Ehrenamtliche ziehen Bilanz:Lebensretter zu Wasser

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Hilfe im Notfall unentgeltlich und in der Freizeit

Von Martina Grießbacher, Starnberg

Die Wasserwacht im Landkreis hat viel Arbeit. Das geht aus einer Bilanz hervor, die nun veröffentlicht wurde. Demnach haben 239 aktive Mitglieder im vergangenen Jahr insgesamt fast 30 000 Stunden Wachdienst geleistet. Dabei haben sie 229 Personen mit kleineren medizinischen Problemen versorgt, haben sieben mal sogar lebensrettende Einsätze gehabt und waren in 42 Fällten an der Suche nach Vermissten beteiligt. Das sind die wichtigsten Zahlen aus dem Jahresbericht.

Die ehrenamtlichen Retter der Ortsgruppen in Buch, Feldafing und Herrsching, am Pilsensee, in Starnberg und Tutzing sowie am Wörthsee sind unter der Leitung des Vorsitzenden Markus Schmolz und dem technische Leiter Andreas Fischer tätig und besetzen die sieben Rettungsstationen der Wasserwacht im Landkreis. Derzeit gibt es drei mobile und sieben stationäre Schnelleinsatzgruppen, die zwischen Mitte Mai und Mitte Oktober an den Wochenenden und Feiertagen tagsüber in Bereitschaft sind.

"Über das Jahr werden die unterschiedlichsten Arten von Einsätzen abgedeckt", erzählt Schmolz. Diese reichen von technischen Hilfeleistungen für in Not geratene Wassersportler wie Segler, Stand-up-Paddler oder Ruderer bis hin zu medizinischen Notfällen jeder Art auf dem Wasser und an Land. Außerdem unterstützt die Wasserwacht auch die Behörden und macht Taucheinsätze.

Die Retter sind aber nicht nur im Sommer regelmäßig im Einsatz, sondern auch in der kalten Jahreszeit gibt es viel zu tun: Sie halten zum Beispiel Eiswachen an verschiedenen Seen ab, um Personen, die auf dem Eis gestürzt oder eingebrochen sind, schnell helfen zu können. Der Kreiswasserwacht ist auch der Gewässer- und Umweltschutz ein Anliegen. So wird unter anderem immer wieder an den Ufern verschiedener Seen Müll eingesammelt, was auch der Unfallprävention dient, denn herumliegende Scherben von Glasflaschen haben in der Vergangenheit schon zu einigen Schnittwunden geführt.

"Die Betreuung der Wassersportler des Landkreises findet unentgeltlich in der Freizeit der Mitglieder statt", erklärt Fischer. Alle Wasserwachtler seien medizinisch ausgebildet, teilweise sind sie auch im Berufsleben im medizinischen Bereich tätig. Daher werden sie des öfteren auch zur Unterstützung des Landrettungsdienstes gerufen, wenn sie zum Beispiel über das Wasser mit einem Motorrettungsboot schneller am Einsatzort sein können als die Kollegen an Land.

Damit die ehrenamtlichen Helfer auch immer auf dem neuesten Stand bleiben, werden in den Ortsgruppen regelmäßig Ausbildungen angeboten. Im vergangenen Jahr gab es neben den laufenden Lehrgängen unter anderem einen Wasserretterkurs, Kurse zum Rettungsschwimmer und zum Thema Digitalfunk sowie einen Kurs zum Truppführer und Wachleiter. Auch der Nachwuchs ist dem Vorsitzenden wichtig, daher wird in den Ortsgruppen großen Wert auf die Jugendarbeit gelegt, um junge Menschen "mit Spaß an die spannenden Aufgaben der Wasserwacht" heranzuführen", so Schmolz.

Der Landesverband Bayern ist mit 130 000 Mitgliedern der größte Wasserrettungsdienst in Deutschland, 60 000 davon sind aktiv in den insgesamt 526 Ortsgruppen tätig.

© SZ vom 03.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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