Eching:Baudenkmal wird Schwarzbau

Der Umbau einer denkmalgeschützten Künstlervilla in exklusiver Lage war zu radikal: Jetzt ordnete das Gericht den Abriss an.

Armin Greune

Mit dem radikalen Umbau einer vormals denkmalgeschützten Villa in Eching haben sich die Eigentümer selbst ein Bein gestellt: Weil das Künstlerhaus im Stil eines norwegischen Fachwerkbaus massiv verändert wurde, wird es als unzulässiger Neubau eingestuft und muss nun wohl abgerissen werden. Denn eine Zersiedelung des Außenbereichs beeinträchtige öffentliche Belange und schaffe Präzendenzfälle für weitere Bauvorhaben, entschied das Landratsamt Landsberg und ordnete die Beseitigung an. Am Dienstag bestätigte der Verwaltungsgerichtshof den Standpunkt der Behörde, nachdem die Beseitigungsanordnung in der Vorinstanz aufgehoben worden war: Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts im Herbst 2008 verschafft dem Eigentümer also letztlich nur einen Aufschub (die SZ berichtete). Gegen sein noch nicht rechtskräftiges Urteil ließ der erste Senat keine Revision zu, sagt der Vorsitzende Richter Andreas Dhom auf Nachfrage: Der Kläger könne aber noch gegen die Nichtzulassung Beschwerde einreichen. Die nun als Schwarzbau gewertete kleine Villa hatte der Maler Hans Beat Wieland im Jahr 1900 errichten lassen. 1999 erwarb eine Münchner Familie das Anwesen in exklusiver Lage. Zunächst hatten die Eigentümer Abriss und Neubau beabsichtigt, sagt Dhom. Als dafür keine Genehmigung in Aussicht war, reichten sie einen Bauantrag auf Umbau von Keller und Dachgeschoss ein, dem der Gemeinderat zustimmte. Doch tatsächlich wurde das Baudenkmal von den Außenmauern bis zu den Innenwänden und -decken komplett verändert, so dass der Bau Anfang 2007 vom Landratsamt eingestellt wurde.

Eching Haus Wieland Eching Haus Wieland in Kaangerstr.49. Foto: Georgine Treybal (Foto: STA)
© SZ vom 23.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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