Sie sind der Karrierehöhepunkt für jeden Sportler - die Olympischen Sommerspiele. Vier junge Männer, die im Landkreis Starnberg trainieren, haben es geschafft. Sie sind bei den Wettkämpfen in Rio dabei. Nominiert wurden die beiden Spitzenschützen Daniel Brodmeier und Michael Janker, Mitglieder des Feuerschützenvereins Dießen. In der Disziplin Segeln kämpfen Ferdinand Gerz und sein Teamkollege Oliver Szymanski vom Segler Verein Wörthsee um eine Medaille. Zur Zeit befinden sich alle vier Sportler in der heißen Endphase, denn am 5. August beginnen die Spiele der XXXI. Olympiade.
"Rio ist der Traum schlechthin" bestätigt der 28-Jährige Brodmeier aus Niederlautterbach. Aktuell übt der 28-jährige, der hauptberuflich Elektroniker ist, für das sportliche Großereignis 20 bis 25 Stunden die Woche am Schießstand. Dazu kommt jede Menge Ausdauertraining. "Es ist schließlich nur einmal Olympia, weswegen man das Maximale dafür rausholen muss", so Brodmeier. Respekt und Selbstvertrauen - das sind für den Luftgewehrschützen die zentralen Begriffe, um die sportlichen Herausforderungen in Rio zu packen. Das Dabeisein einfach zu genießen komme noch dazu. Deshalb will er dem Wettkampf mit einer gewissen Gelassenheit und Zuversicht begegnen. Auf die Frage, ob er sich eine Medaille erhofft, zögert der Sportschütze einen Augenblick. Schließlich konstatiert er: "Allein die Nominierung ist der Wahnsinn, jetzt geht es erstmal darum, einen ordentlichen Vorkampf hinzulegen." Ob eine Medaille herausspringt, sei erst einmal zweitrangig.
Seine Familie unterstützt ihn, sein Heimatverein, die Feuerschützengesellschaft in Dießen sowieso. Brodmeier schätzt hier besonders die Mischung aus Leistungsorientierung und dem harmonischen, hilfsbereiten Zusammenarbeiten mit den Trainern, die ihn immer wieder motivieren. Dies bestätigt Michael Janker, der im selben Verein in der Disziplin Kleinkaliber und Luftgewehr für Rio trainiert. Der 24-jährige liebt den schönen Standort und das Engagement in der Jugendarbeit. Auch Janker geht die Teilnahme an den Olympischen Spiele mit einer gewissen Gelassenheit an: "Die Olympischen Spiele sind eine tolle Sache, aber jeder Wettkampf sollte gleich professionell vorbereitet werden", findet er. Die Leidenschaft für den Schießsport ist es, die ihn antreibt. Der Auszubildende bei der Bereitschaftspolizei in Dachau ist überzeugt, dass ihm bei jedem Kampf sozusagen der Spiegel vorgehalten und der eigene Charakter gestärkt wird. Für die Olympischen Spiele begleitet ihn daher sein Lebensmotto "take care and enjoy". Zu seinen Medaillenchancen wollte er sich lieber nicht äußern.
Auch für die beiden Segler Ferdinand Gerz und Oliver Szymanski ist die Begeisterung für den Sport die Triebfeder für ihre Erfolge. Die beiden nominierten Teilnehmer an den Olympischen Spielen sind schon nach Rio geflogen. Sie testen vor Ort die Bedingungen, weil sie sich auf Wasser, Wind und Wellen im Revier einstellen müssen. Die schon mehrfach monierte Wasserverschmutzung in Rio sei zwar dramatisch, doch sie kämen bislang damit zurecht, so der 26-jährige Gerz. Mit den Windbedingungen am Wörthsee sei das Meer aber nicht zu vergleichen. "Sehr schön, aber extrem kompliziert" stuft Gerz die Bedingungen am Zuckerhut ein. Die beiden Teamkollegen vom Segler Verein Wörthsee motivieren sich in der Endphase gegenseitig. Gerz sieht durchaus selbstkritisch, dass nicht die Außenwelt Druck ausübt, sondern sie an sich selber die größten Anforderungen stellen. Der Wörthseer Verein unterstützt seine prominenten Vertreter nicht nur finanziell, sondern auch emotional so kurz vor den Olympischen Wettkämpfen. Gerz ist überzeugt: "Wir haben zwar nicht die Favoritenrolle, aber wir werden so gut segeln, wie wir können und haben die Chance, durchaus nach vorne was rauszuholen."