Dießen:Viele Ideen für die Seeanlagen

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Viele Dießener beteiligten sich am Informationstag zur Umgestaltung der Seeanlagen. (Foto: Georgine Treybal)

Mehr Grün, mehr Badeplätze, mehr Infotafeln: Die Dießener haben ihre Wünsche bei einer Bürgerbeteiligung geäußert

Von Armin Greune, Dießen

Für die Ideensammler des Teams um Helga von Winter war der 1. April ein einträglicher Tag. An die 200 Dießener engagierten sich seinerzeit bei der Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung der Seeanlagen. Dementsprechend wurde eine Vielzahl von Anregungen vorgetragen und schriftlich festgehalten. Inzwischen hat die externe Mediatorin gemeinsam mit einer Bürgergruppe die Ergebnisse ausgewertet und konnte zur jüngsten Gemeinderatssitzung die Ergebnisse präsentieren.

Ein zentrales Thema sei die Radwegführung gewesen, sagte Winter. Davon hänge auch der Um- oder Ausbau der bestehenden Brücken ab: Derzeit können Radler entweder über die "Rialto"-Brücke oder die Bahnüberführung den Mühlbach queren. Diese Route entlang der Gleise hätte freilich so mancher gerne beseitigt, denn dann könnte die niedrige und unansehnliche Fußgängerunterführung zu den Seeanlagen wenigstens um die Radwegbreite gekürzt werden. Für den Neubau anstelle der "Rialto"-Brücke, der ursprünglich sechs Meter breit ausfallen sollte, wünsche sich eine klare 18:4-Mehrheit der Bürger nur eine Breite von vier Metern, berichtete die Mediatorin. Außerdem werde wieder eine bogenförmige Konstruktion und ein Belag aus Holz gewünscht. Mit der reduzierten Breite wären die Planer einverstanden, gegen das Holz führten sie die Rutschgefahr bei Frost und den hohen Wartungsbedarf ins Feld, sagte Winter. Generell sei die Tendenz zu spüren gewesen, dass die Bürger für ein Miteinander von Fußgänger und Radfahrern in den Seeanlagen plädierten und keine Trennung der Verkehrswege anstrebten.

Eindeutig sei bei der Bürgerbeteiligung der Wunsch nach mehr Grün in den Seeanlagen sichtbar geworden, trug die Mediatorin vor. So sollen bestehende Asphaltflächen und die Zwischenräume der am Ufer geplanten Sitzstufen aus Naturstein begrünt werden. Außerdem hätten die Bürger auch für zusätzliche Baumpflanzungen am Ufer, am Pavillon der Arbeitsgemeinschaft Dießener Kunst auf den Grünflächen vor dem Dampfersteg votiert. Dort wachse allerdings der vom Aussterben bedrohte und streng geschützte Kriechende Sellerie, der keinesfalls beschattet werden dürfe, erklärte Winter. Und am Kunstpavillon setzten die Auflagen des Denkmalschutzes zusätzlichen Bäumen enge Grenzen. Womöglich könnten weitere Pflanzungen also nur in den ohnehin schon dicht bestockten Boxler-Anlagen erfolgen.

Dort wünschten sich die Bürger auch einen freien Seezugang, der mit Schwimmstegen oder -decks zu einer attraktiven Badegelegenheit gestaltet werden könnte. Weiter wurden mehr Infotafeln über Flora und Fauna, eine bunte Vielfalt von Sitzgelegenheiten - zum Teil mit Brotzeittischen - und zusätzliche Spielgelegenheiten für Kinder und Erwachsene gewünscht: Ein Bouleplatz und ein Wasserspielplatz fanden sich ebenso in den Vorschlagslisten wie ein Amphitheater für Freiluftaufführungen am Bahndamm. Dort ließe sich diese Spielstätte jedoch nicht mit der Rampe für Radfahrer vereinbaren, merkte Winter an. Zur vielfach geforderten Verbesserung der Beleuchtung böten sich unter anderem auch LED-Bänder im Handlauf der neuen Brücke an.

Wie Bürgermeister Herbert Kirsch erläuterte, soll die Umgestaltung der Seeanlagen mit der neuen Ufermauer beginnen, demnächst werde ein Bodengutachten für die Fundamentierung in Auftrag gegeben. Außerdem will die Rathausverwaltung prüfen lassen, welche Möglichkeiten bestehen, die Verlandung des Ammersees zu stoppen. Auch dies war ein Anliegen, das bei der Bürgerbeteiligung wieder einmal laut wurde.

© SZ vom 17.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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