Dießen:Schranke soll ersetzt werden

Lesezeit: 1 min

Polizei und Bahn planen Verkehrsschau in Dießen

Nach dem tödlichen Unfall am Bahnübergang in Dießen haben Ermittlungen ergeben, dass der 84-jährige Autofahrer mit seinem Wagen unter die geschlossene Schranke gerutscht ist. Eine Bremsspur hat die Polizei nicht gefunden. Die Schranke an der Weilheimer Straße wurde beschädigt, funktioniert aber laut Polizei ohne Probleme. Dennoch soll die Schranke in Kürze ersetzt werden, teilte ein Bahnsprecher mit. Das Halbschranken-System mit Andreaskreuz und roter Warnblinkanlage sei modernster Standard, betonte er. Der Sprecher verwies auch darauf, dass ein Lokführer per Signal gewarnt werde und rechtzeitig bremsen könne, wenn eine Schranke nicht einwandfrei heruntergegangen sei.

Eingeschaltet ist auch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Es gebe "derzeit keine Hinweise auf einen technischen Defekt oder eine Fehlbedienung des Bahnübergangs", erklärte EBA-Sprecherin Heike Schmidt am Dienstag. Ansonsten verwies sie auf laufende Untersuchungen zu dem Unglück, bei dem am vergangenen Freitag der Autofahrer und seine Ehefrau getötet wurden. Nach diesem Unfall wird es an dem Bahnübergang eine "Verkehrsschau" mit Polizei, Bahn AG und Straßenbauamt geben. Die Experten prüfen hierbei die Sicherheitsverhältnisse und ob zum Beispiel eine zu hohe Hecke die Sicht behindert. Bei dem Unfall entstand am Triebwagen der Bayerischen Regionalbahn (BRB) laut einer Sprecherin ein Schaden von mehr als 100 000 Euro. Den Totalschaden am Auto des Dießener Rentnerpaars schätzt die Polizei auf 15 000 Euro.

Bereis vor 16 Jahren hatte sich in der Nähe des Bahnübergangs am südlichen Ortsrand ein Unglück ereignet. Damals war eine 69-jährige Beifahrerin von einem Regionalzug überrollt worden. Monate zuvor hatte ein 85-jähriger Münchner das rote Blinklicht übersehen und durchbrach die geschlossene Halbschranke am selben Gleisübergang. Das Auto wurde vom Zug erfasst; der Fahrer und seine Frau erlitten schwere Verletzungen.

© SZ vom 09.11.2016 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: