Dießen:Scharr und Baur wollen kandidieren

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Zwei Gemeinderätinnen bewerben sich um die Nachfolge von Bürgermeister Kirsch

Von Armin Greune, Dießen

Wenn sie im kommenden März zu den Urnen gehen, können die Dießener ihren neuen Bürgermeister aus mindestens fünf Kandidaten wählen. Bislang haben ein Bewerber und drei Bewerberinnen ihre Hüte in den Ring geworfen. Auch die Grünen wollen in einer Klausurtagung am Wochenende ihre Strategie für die Kommunalwahl festlegen und sich auf einen Vorschlag für das Amt des Rathauschefs einigen, sagt Fraktionssprecherin Petra Sander. Und die CSU - gleichauf mit den Freien Wählern stärkste Fraktion im Gemeinderat - hält sich noch alle Optionen offen: "Momentan haben wir keinen Kandidaten", sagt Edgar Maginot, "im Oktober wollen wir Klartext reden" - und einen eigenen Bewerber aufstellen oder einen anderen unterstützen.

Nachdem bereits der 25-jährige Florian Zarbo (Freie Wähler) und die 39-jährige Sandra Perzul (Dießener Bürger), beide Verwaltungswirte, nominiert wurden, haben nun auch die Gemeinderätinnen Marianne Scharr (bislang auch DB) und Hannelore Baur (SPD) Ambitionen auf die Nachfolge von Herbert Kirsch (DB) angemeldet. Scharr, 53, will für ihre Kandidatur mit zehn Unterstützern einen Wahlverein ohne Gemeinderatsliste gründen. Dann wird im Rathaus eine Liste ausgelegt, auf der sich 180 Unterzeichner eintragen müssen, damit ihr Name auch auf den Kommunalwahlzetteln auftaucht. Scharr ist 2008 erstmals auf der Liste des Offenen Kreises in den Gemeinderat gewählt worden; 2014 erhielt sie auf der DB-Liste die zweitmeisten Stimmen und zog erneut ins Gremium ein. Dort ist sie Referentin für Breitband und gehört Finanz- sowie Rechnungsprüfungsausschuss an. Scharr ist Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft und ausgebildete landwirtschaftliche Trainerin. Die vierfache Mutter lebt auf dem Bauernhof ihres Mannes im Ortsteil Dettenschwang.

Hannelore Baur, auch Kandidatin für den Bürgermeisterposten, gehört bereits seit 1996 dem Dießener Gemeinderat an. (Foto: privat/oh)

In Pitzeshofen wohnt Hannelore Baur, die seit 1996 dem Dießener Gemeinderat angehört - zunächst als Ortsteilsprecherin für Dettenhofen, seit 2002 als gewähltes Mitglied auf der SPD-Liste. Dort entfielen auf sie 2014 mit weitem Abstand die meisten Stimmen, für ihre Partei arbeitet die 59-Jährige auch beruflich im Landesverband. Auf der Nominierungsversammlung erhielt sie 15 Ja- und keine Nein-Stimme; Baur selbst konnte nicht teilnehmen, weil sie wegen eines Schulterbruchs im Krankenhaus lag. Den Vorsitz des SPD-Ortsvereins gab sie jetzt an Patrick Beausencourt ab, sie will auf jeden Fall auch wieder für den Gemeinderat kandidieren.

Im Gemeinderat gehört die Mutter dreier erwachsener Kinder dem Finanzausschuss an und leitet den Rechnungsprüfungsausschuss, sie ist zudem Tourismusreferentin. Als kommunalpolitische Verdienste rechnet sich Baur an, bereits vor 20 Jahren die Mittagsbetreuung in Dießen initiiert zu haben und jahrelang für den Sozialen Wohnungsbau eingetreten zu sein, der nun verwirklicht wird. Als Hauptziele gibt sie an, weiteren Wohnraum für junge Familien schaffen zu wollen, sich für den Ausbau des ÖPNVs mit einer Busringlinie um den Ammersee einzusetzen und beim anstehenden Umbau "die Seeanlagen erlebbarer werden" zu lassen.

© SZ vom 28.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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