Dießen:Kiosk wird abermals teurer

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Umstrittener Bau in den Seeanlagen soll im April bezugsfertig sein und 405 000 Euro kosten

Von Armin Greune, Dießen

Es wird ein Kiosk der Superlative: Für den modern gestalteten Neubau in den Dießener Seeanlagen sind die Baukosten abermals gestiegen. Nach der Berechnung, die Planer Torsten Kiefer in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt hat, belaufen sie sich einschließlich Nebenkosten auf 405 000 Euro. Im Frühjahr war noch von einer Schätzung über 330 000 Euro die Rede. In zwei Monaten soll endlich mit dem Bau begonnen werden. Dann sind genau vier Jahre vergangen, seitdem das alte Kioskgebäude einem Feuer zum Opfer fiel und in denen lange und erbittert um eine neue Lösung gerungen wurde.

Nachdem sich der Gemeinderat einstimmig für einen holzverschalten, dreigiebeligen Bau "im Stil der Fischerhütten" für geschätzte 229 000 Euro entschieden hatte, regte sich Widerstand. Es folgten Bürgerentscheid und Baustopp; ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben, zu dem sage und schreibe 163 Planer Modelle und Entwürfe einreichten. Der Gemeinderat wählte aber nicht den Wettbewerbssieger, sondern Kiefers zweitplatzierten Entwurf.

Nun hat er ihn in Details überarbeitet. So soll auf die zunächst geplanten Schaukästen für Souvenirs verzichtet werden: "Da besteht aktuell kein Bedarf", sagte Kiefer, stattdessen werde mehr Wert auf eine breite Ausgabetheke gelegt. Weil der Kiosk im Winter geschlossen bleibt, sind weder Heizung noch Wärmedämmung vorgesehen. Eine Luftschicht zwischen den Holzständerwänden und der Fassade aus angerosteten, gelochten Rohstahlblechen soll die sommerliche Hitze abführen.

Die Mehrkosten, die Kiefer auf 46 000 Euro bezifferte, begründete er vor allem mit im Vergleich zur Ausschreibung geänderten technischen Bedingungen. So müsse man für das Regenwasser einen Kanal zum ADK-Pavillon legen und eine Rückstaupumpe installieren. Die Trinkwasserleitung soll nun oberirdisch verlaufen, zudem schlage die in der Konstruktion der Außenwände bedingte Vergrößerung der Bruttogesamtfläche mit Mehrkosten zu Buche. Drei Prozent kalkuliert Kiefer an allgemeiner Baupreissteigerung ein, die durch die nunmehr neunmonatige Verzögerung des Baubeginns eingetreten sei. Weitere zwei Prozent Kostensteigerung sind für "sonstige Abweichungen" vorgesehen.

Noch immer liegt keine Baugenehmigung vor, doch der Architekt hat bereits Firmen für die Arbeiten angeschrieben, allerdings noch keine Antworten erhalten. Mit dem Rohbau soll am 1. Oktober begonnen werden, von Dezember bis Ende Februar könnte der Innenausbau bewerkstelligt werden. Von 8. März an will Kiefer die Küche installieren lassen, dann folgen noch die Arbeiten an den Außenanlagen. Anfang April soll dann der Kiosk bezugsfertig sein. Im Gemeinderat wurden die Ausführungen des Planers kommentarlos akzeptiert, nur Stephan Wilkening (Grüne) verweigerte die Zustimmung.

© SZ vom 27.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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