Dießen:Kein Geld für "Weiße Tafel"

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Gemeinderat lehnt Zuschuss für Gewerbeverband ab

Von Armin Greune, Dießen

Der Marktgemeinderat hat es abgelehnt, eine für den 12. August geplante "Weiße Tafel" des Dießener Gewerbeverbands finanziell zu unterstützen. Bei kalkulierten Gesamtkosten von 6700 Euro für Werbung, Strom, Beleuchtung und Beschallung, Tisch- und Stuhlmiete hatte der Gewerbeverband einen Zuschuss von 4000 Euro beantragt. Für die Veranstaltung sollen 75 Biergartengarnituren in der Mühlstraße aufgestellt werden. Anders als beim ursprünglichen Konzept des in Paris entstandenen "Diner en Blanc" hätten Speisen und Getränke ausschließlich von den örtlichen Läden und Gastronomiebetriebe bezogen werden können.

Daher sprach Bürgermeister Kirsch (Dießener Bürger) in der jüngsten Gemeinderatssitzung vom "kommerziellen Charakter" der Veranstaltung. Er warnte vor einer Kostenbeteiligung des Marktes, weil sie weitere Begehrlichkeiten wecken dürfte: "Ich könnte Ihnen auf Anhieb ein halbes Dutzend ähnlich gelagerte Fälle nennen". Auch Marianne Scharr (DB) sah nicht ein, warum die Wirte nicht nur von der zur Verfügung gestellten Freischankfläche sondern auch von einer finanziellen Förderung profitieren sollten: "Ich kenne eine Weiße Tafel nur so, dass jeder Speisen und Getränke mitbringt." Gegebenenfalls könnte man sich auch bei den örtlichen Wirten versorgen, doch ein Verzehrzwang widerspreche dem Geist dieses Bürgerfestes. Erich Schöpflin (SPD) war nicht ganz abgeneigt, ausnahmsweise einen Zuschuss zu leisten, "aber nicht in dieser Höhe."

Gewerbereferent Thomas Hackl (FW) begründete den Antrag damit, dass die Gemeinde so "eine Entschädigung für die Bauzeit" in der Mühlstraße leisten könnte. Doch letztlich stimmten nur er und "Unterbräu"-Wirt Martin Brink (FW) für den Zuschuss. Ob die Veranstaltung dennoch stattfindet, kann die Gewerbeverbandsvorsitzende Uschi Wacke noch nicht sagen. Sie verweist darauf, dass die Marktgemeinde auch 2014 bei der bislang einzigen Weißen Nacht in Dießen einen Zuschuss von 2000 Euro geleistet habe. Eine geplante Wiederholung war 2015 wegen schlechtem Wetter abgesagt worden.

© SZ vom 22.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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