Dießen:Fußgängerzone vertagt

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Probebetrieb für Mühlstraße würde zu viel Aufwand verursachen

Von Armin Greune, Dießen

Der Antrag, die verkehrsberuhigte Mühlstraße an Wochenenden als Fußgängerzone auszuweisen, ist im Dießener Gemeinderat für heuer ad acta gelegt worden. Dabei hatte sogar der örtliche Gewerbeverband, der sonst um jeden Parkplatz ringt, Zustimmung signalisiert; allerdings nur für einen sechswöchigen Probebetrieb vom ersten Augustwochenende bis zum 23. September. Doch die Rathausverwaltung sah sich durch einen derartigen Schnellschuss überfordert.

Der Antrag kommt aus dem Kreis um die Grünen-Ortsvorsitzende Gabriele Übler und Ex-Gemeinderat Franz Sanktjohanser, der auch den Untermüllerplatz dauernd von parkenden Autos befreien will. Die Initiatoren wollen jeweils von Samstag um 13 Uhr bis Sonntag um 20 Uhr (im Winter 18 Uhr) eine temporäre Fußgängerzone in der Mühlstraße einrichten, die von Bahnhof- und Brunnenstraße bis zu den beiden Abzweigungen der Straße Fischerei im Westen und Osten reichen soll. Es sei für die Fußgänger an Wochenenden "ein nicht tragbarer Zustand, die Straße mit dem Autoverkehr teilen zu müssen", finden die Antragsteller. Für Radfahrer sollte der gesperrte Bereich befahrbar bleiben.

Geschäftsleiter Karl-Heinz Springer stellte allerdings klar, dass es nicht mit dem Aufstellen von Einfahrtsverboten getan sei: "Vier Schilder bestellen reicht nicht aus." Es müssten auch Parklizenzen für Anwohner erstellt werden. Unklar sei auch, wie mit Fahrzeugen umgegangen wird, die sich am Samstagmittag noch in der gesperrten Zone befinden. Das sei "schon ein ganz ordentlicher Verwaltungsaufwand, der für einen kurzen Probebetrieb nicht gerechtfertigt wäre". Bürgermeister Herbert Kirsch ergänzte, dass auch Wendeplätze geschaffen werden müssten und empfahl, von einem Planungsbüro ein Konzept erarbeiten zu lassen, das eventuell von der Städtebauförderung bezuschusst werde. Vize-Bürgermeister Peter Fastl meinte, das Büro sollte dann auch gleich das neue Parkleitsystem mit entwickeln und so "ein Paket für den Gesamtverkehr schnüren". Auch Gewerbereferent Thomas Hackl war "dafür, dass man alles erst mal sorgfältig prüft". Der Gemeinderat beschloss aber immerhin, an der Intention festzuhalten, eine temporäre Fußgängerzone in der neu gestalteten Mühlstraße zu installieren. In der nächsten Sitzung soll der Auftrag für das Konzept an ein Planungsbüro vergeben werden.

© SZ vom 26.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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