Dießen:Für den Erhalt des bairischen Dialekts

Lesezeit: 1 min

Michael Hofmann aus Dießen war 1984 Landtagskandidat der Grünen, jetzt kandidiert er für die Bayernpartei im Stimmkreis Landsberg-Fürstenfeldbruck West. (Foto: Privat)

Michael Hofmann will für die Bayernpartei in den Landtag

Von Otto Fritscher, Dießen

Michael Hofmann, Unternehmer aus Dießen, kandidiert nun bereits zum zweiten Mal für den Bayerischen Landtag. 1984 wollte er noch für die Grünen in das Landesparlament einziehen, nun ist Hofmann der Direktkandidat der Bayernpartei im Stimmkreis 120 Landsberg-Fürstenfeldbruck West. Zwölf Wahlberechtigte nahmen an der Aufstellungsversammlung im Gasthof "Am Kirchsteig" in Dießen teil, außerdem war Hubert Dorn, Generalsekretär der Bayernpartei, an den Ammersee gekommen. Hofmann wurde einstimmig nominiert.

In seiner Vorstellungsrede machte Hofmann, der seit 15 Jahren auch im Dießener Gemeinderat sitzt und vor einigen Jahren von den Grünen zur Bayernpartei wechselte, deutlich, dass es ihm vor allem um den "Erhalt der 1500 Jahre alten bayerischen Kultur und besonders die Pflege der bairischen Sprache" geht. In der Grundschule müssten die Kinder wieder so weit wie möglich in Mundart unterrichtet werden. "Schließlich wird an Schulen in Deutschland auch Arabisch und Türkisch unterrichtet", sagt Hoffmann. Auch der Heimat- und Sachkunde-Unterricht soll seiner Ansicht nach gestärkt werden. Es müsse im Deutschunterricht auch "nicht immer Brecht sein, man kann in der Schule auch mal einen Ganghofer lesen". Und der Bayerische Rundfunk müsse "nicht unbedingt Sprecher aus Castrop-Rauxel haben".

Auch gegenüber der CSU grenzt sich der Dießener ab. "Wir brauchen keine deutsche Leitkultur, damit hat unser Land keine guten Erfahrungen gemacht", sagte Hofmann. Am Herzen liegt ihm noch der Denkmalschutz, für den er sich auch im Gemeinderat besonders einsetze. Auch zur Diskussion um die Straßenausbaubeiträge nahm er Stellung: "Ein schwieriges Thema, weil man den Gemeinden ja nicht einfach Einnahmen wegnehmen darf." Aber alle bisherigen Vorschläge seien "unausgegoren und nicht zu Ende gedacht". Hofmann betreibt in Dießen die Kartographischen Werkstätten. Die Firma verkauft und repariert Landkarten für Schulen.

Michael Hofmann sieht durchaus Chancen, in den Landtag einzuziehen. "Auch wenn die Bayernpartei in den Meinungsumfragen nicht extra aufgeführt, sondern unter Sonstige geführt wird - von diesen Prozenten haben wir bestimmt die Hälfte, also 4,5 Prozent", sagt Hofmann. Die Bayernpartei habe also Chancen, die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen. Und er rechnet mit einem guten Listenplatz "unter den ersten zehn".

© SZ vom 22.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: