Dießen:Der Kosmopolit

Ausstellung über den reisenden Carl Orff

Carl Orff am Flughafen, er hält die linke Hand über die Augen, der Sonne wegen, was aussieht, als wolle der Mann im dunklen Anzug gleich einen Jet einwinken. Der Münchner in Mailand im Gespräch mit Herbert von Karajan, der in der Scala die Uraufführung der Trilogie Trionfi dirigierte. Carl Orff in Athen, in Dakar, in Ägypten vor Pyramiden und am Gardasee, wo er Catull für sich entdeckte.

So geht das Bild um Bild dahin, denn der Komponist der "Carmina Burana", der "Bernauerin" und der "Klugen" war alles andere als ein Stubenhocker, der nur seine Heimatstadt und Dießen kannte. Eine Ausstellung, die bis Ende September im Orff-Zentrum München zu sehen war und nun selbst auf Reisen geht in Richtung Ammersee, erinnert an den Kosmopoliten, der von 1930 bis 1967 ein Dutzend Länder besuchte.

Die Schau, die im Dießener Carl-Orff-Museum Halt macht, konzentriert sich auf fünf Reiseziele: Italien, Griechenland, Ägypten, Senegal und Japan. Jede Station ist in einen Koffer gepackt: mit Fotos auch von Instrumenten, die der Komponist etwa im Senegal entdeckte, Plakaten, Angaben zu den Mitreisenden und dem Anlass der Tour. Vernissage ist an diesem Sonntag, 13. November, um 17 Uhr. Zur Einführung hält Johannes Schindlbeck vom Orff-Zentrum München einen Vortrag.

© SZ vom 12.11.2016 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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